Pflegeleistungen in der Kritik


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In den Studien und Statistiken, die wir hin und wieder an dieser Stelle veröffentlichen, schneiden die Kanarischen Inseln in der Regel besonders schlecht ab. Sie erscheinen regelmäßig ganz oben, wenn es um negative Daten geht, wie beispielsweise bei der Zahl der Menschen, die unter der Armutsgrenze leben, der Not leidenden Kinder oder die der Schulabbrecher. Ebenso rangiert die Region am unteren Ende der Hitlisten, wenn von Verbesserung der sozialen Leistungen oder besonderen Erfolgen beim Abbau der Zahl der Obdachlosen, der Sozialhilfeempfänger oder der Wohnungssuchenden die Rede ist.
Nun wurde erneut eine Studie bekannt gemacht, die ein ganz besonders schlechtes Licht auf die kanarische Region und auf ihre verschiedenen Regierungen wirft. Nur 10,28% der anerkannten unterhaltsberechtigten Personen, hier „Dependientes“ genannt, was etwa dem Begriff des Pflegeberechtigten entspricht, erhalten die ihnen zustehende Unterstützung.
Trotz des bedeutenden Fortschritts, den dieses Thema in Spanien zu verzeichnen hat, liegen die Kanaren hoffnungslos abgeschlagen am Ende was die Anwendung des entsprechenden Gesetzes aus dem Jahr 2007 betrifft. Nach Angaben des „Observatorio de la Dependencia“, der entsprechenden Bobachtungsstelle, liegen die Kanaren ganz unten auf der Liste aller spanischen Regionen mit 10,28 Hilfeempfängern auf Tausend Einwohner und verzeichnen damit weniger als die Hälfte des nationalen Durchschnitts.
Auch bei den übrigen Daten wie der Annahme von Anträgen, durchgeführten Bewertungen und Anerkennung von Leistungsansprüchen liegen die Kanaren weit unter den nationalen Werten. Die Zahl der noch zur Bewertung anstehenden Anträge ist inzwischen wesentlich höher als die der Personen, welche auf der Warteliste stehen, um Pflegeleistungen zu erhalten. Das stellt nach Ansicht der Experten ein großes Problem dar, denn etwa 80% der Antragsteller die noch auf ihre Bewertung warten, werden wahrscheinlich als Leistungsberech- tige anerkannt.
2018 konnte auf den Inseln die Zahl der berechtigten Personen, die noch auf Pflegeleistungen warteten und die bei 29,3% lag, kaum verringert werden. Das bedeutet im Klartext, dass 292,73 von 1.000 Personen mit anerkanntem Recht keine Pflegeleistungen erhalten haben. Damit ist diese Zahl fast doppelt so hoch wie in den übrigen autonomen Regionen mit durchschnittlich 152,23 von 1.000 Personen mit anerkanntem Recht auf Pflege. Dort konnte man innerhalb der vergangenen drei Jahre die Zahl der nicht versorgten Pflegefälle um 84% senken.
Bereits im März dieses Jahres hatten die Direktoren und Leiter der Sozialdienste davor gewarnt, dass, wenn der derzeitige Rhythmus bei der Durchführung des Gesetzes auf den Kanaren beibehalten werde, es vier Jahre lang dauern würde, bis alle Personen, deren Ansprüche 2018 anerkannt worden sind, ihre Pflegeleistungen erhalten.
Weiterhin ist dem Bericht zu entnehmen, dass das System, welches auf den Kanaren angewendet wird, in der Hauptsache darin besteht, dass man den pflegenden Familienangehörigen eine finanzielle Entschädigung zahlt. In etwa 40% der Fälle ist das so, mit steigender Tendenz. In anderen Regionen ist eher das Gegenteil üblich. Dort werden die vorhandenen Mittel für Serviceleistungen wie Pflegeeinrichtungen und mobile Dienste verwendet. So wundert es beispielsweise die Experten, dass die kanarische Regierung eher auf Tageszentren setzt und dort mehr als 20% der Mittel investiert. Fast völlig vermisst werden Angebote wie die häusliche Pflege, also der Besuch von Pflegepersonal. Da soll es gemäß dem Bericht im Jahr 2018 lediglich fünf „Benutzer“ auf den gesamten Kanaren gegeben haben.
Im Jahr 2018 investierten die Kanaren 118 Millionen Euro in das Pflegesystem. Ob diese Mittel in der richtigen Form verwendet werden, wird vom „Observatorio de la Dependencia“ bezweifelt.
Ein herzliches Dankeschön an Inge Sassin, Waltraud Weber, Nora und Norbert, Otto Zöller und die Familie Kinateder sowie an unsere Patin Christina Heidbrook, die uns wieder mit Spenden bedacht haben.

Spendenempfänger:

Hilfsstelle Sta. Luisa, La Laguna (10/19) Euro 1.000
Kinderabteilung Clínica Candelaria (09/19) Euro 550
Servicio Social Adeje (12/09) Euro 2.500
Sozialer Speisesaal „Hijas de Caridad“, Santa Cruz de Tenerife (02/10, 05/10, 12/10, 07/11, 01/12, 12/12, 05/19) Euro 16.000
„Candelaria Solidaria“ (02/10) Euro 1.000
Kinder-Tageszentrum Padre Laraña, S/C de Tenerife (04/10, 11/10, 12/10, 04/11, 09/11, 01/12, 04/12, 12/12, 01/13, 03/13, 8/13, 01/14 Weihnachtsbescherung, 03/14, 04/14, 12/14, 03/15, 07/15, 01/16, 2/17, 12/17, 01/19,/ 02/19) Euro 35.737,67
Caritas Puerto de la Cruz (06/10, 08/10, 01/11, 10/11) Euro 3.000
Sozialer Speisesaal „San Pío X“, Santa Cruz de Tenerife (09/10, 01/13) Euro 4.500
Caritas Teneriffa (03/11, 9/15) Euro 3.500
Sozialer Speisesaal „Casa de Acogida María Blanca“, Puerto de la Cruz (8/11, 01/12, 9/12, 12/12, 03/13, 12/13, 2/14, 03/14) Euro 10.930
Caritas Los Cristianos (02/12) Euro 2.000
Sozialer Speisesaal „San Vicente de Paúl“, La Laguna (05/12, 12/12, 2/14, 6/15, 12/15, 2/16, 9/17, 12/17, 6/18, 3/19, 6/19) Euro 25.500
4 Hilfsstellen der Caritas, in und um Puerto: „Virgen de los Dolores“, „San Juan de Padua“, „La Candelaria“ und „Peña de Fran­cia“ (01/12, 09/12, 12/12, 3/13, 06/13, 12/13, 3/14, 06/14, 6/15, 01/16, 07/16, 08/16, 11/16, 4/17, 6/17, 12/17, 3/18, 6/18, 8/18, 12/18, 3/19, 4/19, 7/19, 10/19) zus. Euro 30.250
Kinder-Tageszentrum in La Vera (1/13, 8/13, 03/14, 04/14, 09/16, 6/17) Euro 4.972,83
Caritas Los Potreros, Los Realejos (05/13, 9/13, 12/13, 10/14, 2/15) Euro 3.300
Caritas La Concepción, Los Realejos (10/14, 12/14, 11/15, 3/16, 7/16, 11/16, 12/16, 1/17, 3/17, 4/17, 4/17, 6/17, 10/17, 12/17, 01/19, 05/19) Euro 17.510
Caritas Gemeinde San Juan Bautista, La Orotava (mehrere Zahlungen 12/14) zus. Euro 3.775
Tagesstätte für behinderte Kinder, CREVO, La Orotava (07/15, 01/16, 2/16, 12/16, 12/17, 1/18, 2/18, 12/18, 12/18, 01/19, 02/19) Euro 13.170
Hospital La Inmaculada, Puerto de la Cruz (12/15) Euro 2.000
Refugio Majorero, Fuertev. (02/16) Euro 250
Sozialer Speisesaal „Buena Estrella“, El Fraile, Arona (07/18) Euro 2.000
Baby-Bank, Puerto de la Cruz (02/19) Euro 500

Einladung zum Mitmachen

Die Idee ist ganz einfach: Sie spenden einen Einmalbetrag oder sagen zu, monatlich ein Jahr lang, „Überwinterer“ vielleicht auch nur ein halbes Jahr lang, einen festen Betrag auf das Sonderkonto unserer Gemeinschaftsaktion „Aus Geben wächst Segen“ bei der Banco de Sabadell einzuzahlen. Der Bankdirektor Don Jordi Pastoret Aguilar führt dieses Konto für uns kos­tenlos.
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