Die baskischen Terroristen ließen eine Autobombe vor einer Guardia Civil-Kaserne hochgehen
In den frühen Morgenstunden des 14. Mai ließ die baskische Terroristenorganisation ETA vor einer Guardia Civil-Kaserne in Leguatiano, Álava, eine Autobombe hochgehen. Bei der Explosion der mit 100 Kilo Sprengstoff präparierten Bombe wurden ein Beamter getötet und vier weitere verletzt.
Bilbao – Das Todesopfer, der 41-jährige Juan Manuel Piñuel, hatte in dieser Nacht Wachdienst und war im Moment der Explosion gerade dabei, per Handy wegen eines verdächtigen Fahrzeuges vor der Kaserne Alarm zu schlagen. Der Vater eines 6-jährigen Jungen wurde unter den Trümmern eines bei dem Anschlag fast gänzlich zusammengestürzten Dienstgebäudes der Kaserne begraben. Die baskischen Terroristen hatten diesmal das klare Ziel vor Augen zu töten, da nicht wie sonst meist üblich ein anonymer Anrufer im Namen der ETA vor dem bevorstehenden Anschlag warnte.
Piñuel ist das 823. Todesopfer der baskischen Terroristen, seit diese vor fast 40 Jahren mit ihrem blutigen „Kampf für die Unabhängigkeit des Baskenlandes“ begannen. In den Wochen vor diesem Anschlag hatte die ETA bereits mehrere kleinere Attentate verübt. Ziel waren dabei unter anderem ein Büro der sozialistischen Regierungspartei (PSOE) in Bilbao und die im Bau befindliche Schienenverlegung des Hochgeschwindigkeitszugs AVE im Baskenland gewesen.
Die Polizei geht davon aus, dass die Täter, die den Lieferwagen mit der mit einem Zeitzünder versehenen Bombe vor der Kaserne abstellten, keine festen ETA-Mitglieder waren, sondern Mörder, die gegen Lohn auf Befehl der Terroristen agieren, aber bislang noch nicht polizeilich erfasst sind. Dies erschwere die Festnahme der Täter ungemein, so die Ermittler. Das Innenministerium erklärte seinerseits, den Terroristen sei es gelungen, im Baskenland wieder eine „mächtige Infrastruktur“ aufzubauen.