PP-Schatzmeister in Korruptionsskandal verwickelt


Er soll 1,3 Millionen Euro ergaunert haben

Star-Ermittlungsrichter Baltasar Garzón hat zwei weitere hohe Führungkräfte der konservativen Volkspartei (PP) in die spektakulären Korruptionsaffäre „Operación Gürtel“ involviert.

Madrid – Es handelt sich um Luis Bárcenas, Schatzmeister und Senator der PP, und den PP-Europaabgeordneten Gerardo Galeote.

Wenige Tage nachdem der Oberste Gerichtshof Madrids sich in dem Korruptionsfall für zuständig erklärte, da auch drei Madrider Regionalabgeordnete verdächtigt werden, die der Sondergerichtsbarkeit unterliegen, leitete Garzón entsprechendes Beweismaterial gegen Bárcenas und Galeote an das Gericht weiter. Nach den Unterlagen könnte sich Bárcenas dank des Korruptionsnetzes um über 1,3 Millionen Euro bereichert haben, während sich der Betrag bei Galeote auf über 652.000 Euro beläuft. Konkret vorgeworfen wird beiden unter anderem kriminelle Vereinigung, Geldwäsche sowie Verstöße gegen die öffentliche Verwaltung.

Obwohl Bárcenas über gro­ßen Rückhalt innerhalb der Parteispitze verfügte und er wiederholt beteuerte, ein „reines Gewissen“ zu haben, wurde der Ruf nach Rücktritt immer lauter. Die Partei könne es sich nicht leisten, dass ausgerechnet der Schatzmeister in einen Korruptionsskandal verwickelt ist, monierten zahlreiche Parteimitglieder. Parteichef Mariano Rajoy hält jedoch vorerst weiter zu ihm, ein Rückhalt, der von vielen inzwischen auch öffentlich kritisiert wird.

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