Prominente Besucher in der Sternwarte


Mario Vargas Llosa und seine Lebensgefährtin Isabel Preysler wurden bei dem Besuch auf dem Roque de los Muchachos von IAC-Direktor Rafael Rebolo (l.) und Astrophysiker Juan Carlos Pérez Arencibia (r.) begleitet. Fotos: IAC

Literaturnobelpreisträger Mario Vargas Llosa und seine Lebensgefährtin Isabel Preysler besuchten das Observatorio auf dem Roque de los Muchachos

La Palma – Die Mitarbeiter des Astrophysikalischen Instituts der Kanaren, kurz IAC, sind es gewohnt, immer wieder berühmte Persönlichkeiten zu empfangen, die sich für einen Besuch der Sternwarte auf Teneriffa oder auf La Palma interessieren. Im Gästebuch des IAC stehen Namen zahlreicher Nobelpreisträger und Größen aus dem Bereich Wissenschaft, die im Zuge mehrerer Starmus-Festivals die Inseln besuchten, darunter auch Stephen Hawking. Um das Interesse an der Wissenschaft aber auch außerhalb dieses Bereichs zu wecken, wurde vom IAC im Jahr 2016 vor dem Hintergrund der 400-Jahrfeier zum Tod des spanischen Schriftstellers Miguel de Cervantes die Initiative „En un lugar del Universo…“ (Irgendwo im Universum) gestartet, um einen Kontakt zwischen Literatur und Astronomie herzustellen. Im Rahmen dieses Projektes werden berühmte Literaten eingeladen, die Sternwarten der Kanaren zu besuchen und an einem Buch mit Kurzgeschichten zum Thema Astronomie mitzuwirken, das einem solidarischen Zweck im Kampf gegen Alzheimer dienen wird.

Bislang besuchten im Rahmen dieses Projektes die Schriftsteller Elsa López, Rosa Montero, Antonio Tabares, Juan Cruz, Juan Madrid, Ángela Vallvey, Juan Jesús Armas Marcelo und Nicolás Melini das IAC. Sie alle werden sich an dem Kurzgeschichtenbuch beteiligen.

Ende Juni war es Literaturnobelpreisträger Mario Vargas Llosa, der in Begleitung seiner prominenten Lebensgefährtin Isabel Preysler die Sternwarte von La Palma aufsuchte. Dort besichtigte der berühmte Schriftsteller unter anderem das Riesenteleskop Gran Telescopio de Canarias (Foto oben) und die Teleskope Magic und LST1 des CTA-Teleskopnetzwerks (Cherenkov Telescope Array), das sich derzeit im Bau befindet.

„Diese Erfahrung, dieser Ausflug zu den Sternen ist zweifelsohne eine überaus reiche Inspirationsquelle“, erklärte Vargas Llosa nach der Führung auf dem Roque de los Muchachos.

Bei einer Pressekonferenz, die Mario Vargas Llosa zusammen mit IAC-Direktor Rafael Rebolo im Hotel „La Hacienda de Abajo“ in Tazacorte gab, schwärmte der 82-Jährige von der Insel. „Es war ein kurzer Besuch, aber von großer Bedeutung für mich und sicher auch für Isabel, die mich auf dieser Reise begleitet hat. Es war mein erster Besuch auf La Palma, und ich hoffe, nicht der letzte“, begann er. Tatsächlich sei die Insel wunderschön. Das besondere und wirklich beeindruckende Erlebnis sei der Besuch der Teleskope und vor allem die Nacht auf der Sternwarte gewesen, in der er die Gelegenheit hatte, durch die Teleskope das Universum zu besuchen.

„Ich glaube, dass die Astronomie eine Disziplin ist, wo die Grenzen zwischen Physik und Metaphysik durchbrochen werden, und dann, abgesehen von einer ästhetischen Erfahrung, eine wissenschaftliche Erfahrung und eine spirituelle Erfahrung möglich sind. Auf diese Weise bringt uns die Astronomie diesen großen Fragen danach, was wir sind, woher wir kommen, wohin wir gehen und ob hinter alldem ein tieferer Sinn liegt oder alles nur eine Zufallsgeburt ist, näher. Ich bin mir sicher, dass sich die Astronomen diese Fragen stellen…“, erklärte Vargas Llosa und betonte erneut, dass der Besuch auf der Insel La Palma kurz, aber ein intensives Erlebnis gewesen sei.

„Die Schönheit der Umgebung – mit diesem Teppich aus Wolken wie ein großer Ozean zu Füßen des Besuchers – und die Tour durch das Universum mit den leistungsstarken Teleskopen und den interessanten Erklärungen der Astronomen haben meinen Besuch in der Sternwarte zu einer außerordentlichen Erfahrung gemacht. Die Errungenschaften der menschlichen Intelligenz versetzen einen in Bewunderung, und man erkennt gleichzeitig, wie klein und verletzlich wir auf unserem im Vergleich zum unendlichen Universum winzigen Planeten sind. Wir müssen die Literatur zu den Sternen bringen!“ – Mit diesen Worten verewigte sich Mario Vargas Llosa im Gästebuch des IAC.

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