Rajoy verabschiedet sich von der Politik


Mariano Rajoy und Fernando Martínez-Maillo Foto: EFE

Der Ex-Präsident will seiner Partei treu bleiben

Madrid – Mariano Rajoy musste sich zunächst vom Präsidentenamt verabschieden, doch kurz darauf nahm er auch den Hut als Parteivorsitzender. Doch wie sieht der ehemalige Regierungschef seine Zukunft? Dazu äußerte sich Rajoy dieser Tage im Gespräch mit dem Radiosender Cope.

Rajoy erklärte, nach 37 intensiven Jahren aus der Politik aussteigen zu wollen. Er werde weiterhin Parteimitglied sein, doch wie jeder andere der Basis angehören, und sich nun anderen Dingen widmen, denn „es gibt noch viel mehr Dinge im Leben zu tun“.

Kurz nachdem er es endlich geschafft hatte, den Haushalt für 2018 „absegnen“ zu lassen, wurde er von Pedro Sánchez per Misstrauensantrag aus dem Amt entfernt. Das kommentierte er später folgendermaßen: „Die Politik und das Leben sind einfach so. Das Abgeordnetenhaus gab mir sein Vertrauen und entzog es mir kurz darauf wieder.“

Dass die rechte Mitte neu konstruiert werden müsse, wie es José María Aznar erklärt hatte, wies Rajoy weit von sich. Man habe die nationalen Wahlen mehrmals hintereinander gewonnen und immer noch knapp 50 Sitze mehr im Abgeordnetenhaus als die PSOE.

Wie auch immer die politische Zukunft der PP aussähe, er werde sich dem neuen Parteivorsitzenden als einfaches Mitglied der Basis fügen und diesen unterstützen. Sein Gewissen und seine fast 40-jährige Zugehörigkeit zur Partei würden seine Treue erfordern.

Nach seinen Plänen befragt, gab Mariano Rajoy an, er wolle zunächst einige Tage über seine Zukunft nachdenken. Immerhin hätte er nach wie vor einen Posten im Grundbuchamt von Santa Pola in Alicante. Auf jeden Fall werde er mehr Zeit seiner Familie widmen, für die er in den letzten Jahren nicht genügend da gewesen sei.

„Die rechte Mitte ist die PP“

Fernando Martínez-Maillo, Generalkoordinator der PP, kritisierte ebenfalls den Standpunkt von José María Aznar: „Seit Langen verstehen wir nicht, was er sagt. Wir verstehen seine Nachricht nicht mehr. Die rechte Mitte muss nicht neu gebildet werden, weil sie bereits von der PP repräsentiert wird,“ so Martínez-Maillo im Gespräch mit RNE.

„Was geschehen muss, ist, das Projekt Mitte-rechts der PP zu stärken.“

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