Residentenrabatte in Gefahr?


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Wie sich die radikale Kürzung des Staatshaushalts auf die Kanaren auswirkt

Am 30. März präsentierte die Zentralregierung den neuen Staatshaushalt, der um 27,3 Milliarden Euro beschnitten wurde. Auch die Kanaren sind von den Kürzungen betroffen.

Madrid – Für Aufregung sorgte jedoch insbesondere die Nachricht, dass der Posten für Residentenrabatte beim Transport zwischen den Inseln und zum Festland erheblich gesenkt worden sei.

Schon wurde über eine komplette Streichung spekuliert, sodass sich Enrique Hernández Bento, Unterstaatssekretär für Industrie, Energie und Tourismus, zu einer Stellungnahme gezwungen sah. Hernández Bento gab zu, der Posten sei von 395 Millionen Euro im vergangenen Jahr um 65 Millionen Euro auf 330 Millionen Euro in diesem Jahr gekürzt worden, versicherte jedoch, dies werde sich in keinem Fall auf die Residenten auswirken, die Nachlässe von 50% würden aufrechterhalten. Vielmehr wolle man durch eine verstärkte Kontrolle der Fluggesellschaften – der Staat vermutet, dass einige Airlines betrügerisch abrechnen – in diesem Jahr Kosten sparen, außerdem rechne man aufgrund der Krise mit weniger Reisen der kanarischen Residenten. Sollte der zur Verfügung stehende Betrag überschritten werden, würde man das nötige Geld aufbringen, so der Unterstaatssekretär.

Claudina Morales, Präsidentin der Coalición Canaria (CC), erwiderte entrüstet, nicht an eine Aufrechterhaltung des 50%-igen Rabattes zu glauben und erinnerte daran, dass eine Abschaffung die Entfernung zwischen den Kanaren und dem Festland vergrößern würde.

Noch standen die genauen Zahlen nicht fest, doch Morales befürchtete, die Kanarischen Inseln würden wieder weniger finanziell bedacht werden als andere autonome Regionen. Auch zeigte sie sich besorgt über die enorme Kürzung von 1,1 Milliarden Euro bei den Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen und die starke Senkung der Investitionen in den öffentlichen Bau, die sich z.B. auf den Straßenbau auswirken würden.

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