Rettungsprojekt für das Mar Menor

Teresa Ribera, Ministerin für den ökologischen Wandel, kündigte im Ozeanografischen Institut von Murcia neue Maßnahmen zur Rettung des Mar Menor an. Foto: EFE

Teresa Ribera, Ministerin für den ökologischen Wandel, kündigte im Ozeanografischen Institut von Murcia neue Maßnahmen zur Rettung des Mar Menor an. Foto: EFE

Die „Ostrea edulis“ verzehrt die Mikroalgen, die die Lagune verschmutzen

Murcia – Die Salzwasserlagune Mar Menor, das „Kleine Meer“ an der Küste von Murcia, ist eines der wertvollsten Wasser-Ökosysteme Spaniens. Die Auswirkungen menschlicher Aktivitäten auf das Mar Menor standen in den letzten Jahren mehrfach im Rampenlicht der Öffentlichkeit. Einer der jüngsten Vorfälle ereignete sich im vergangenen Sommer, als die Regierung von Murcia 4,5 Tonnen toter Fische entfernen musste, die aufgrund von Sauerstoffmangel im Wasser verendet waren. Der Sauerstoffmangel entstand aufgrund des Überschusses an Nährstoffen aus den in der Landwirtschaft verwendeten Düngemitteln, die in die Lagune gelangen, und die Vermehrung von Algen und Phytoplankton begünstigen. Dieser Verschmutzungsprozess wird als Eutrophierung bezeichnet, und das Spanische Ozeanografische Institut (Instituto Español de Oceanografía, IEO) will ihn mithilfe der Europäischen Auster (Ostrea edulis) stoppen.

Das IEO leitet das Projekt „RemediOS“ zur Förderung der Wiederansiedlung der Ostrea edulis in der Lagune. „RemediOS“ ist Teil des europäischen Netzwerks NORA (Native Oyster Restoration Alliance), das 2017 gegründet wurde, um die Erhaltung und Wiederherstellung der Population der Europäischen Auster in ganz Europa zu unterstützen. Teresa Ribera, Ministerin für den ökologischen Wandel, kündigte an, dass diese Initiative vom Ministerium mit einem Zuschuss von 172.022,25 Euro unterstützt wird. Die Ostrea edulis erreichte in den Achtziger- und Neunzigerjahren 135 Millionen Exemplare in der Laguna. Die Population ist jedoch durch das Eindringen invasiver Arten, wie zum Beispiel der Makroalge Caulerpa, zurückgegangen. Diese invasive Makroalge hat sich auf dem Grund festgesetzt, sodass die Austernlarven keinen Platz zum Ansiedeln haben. Das Projekt des IEO fördert die Wiederansiedlung der Auster in diesem Gebiet, weil sie die Mikroalgen verzehrt, die die Eutrophierung verursachen. Zuerst werden Austern aus dem Mar Menor gefangen, um sie in einem Labor zu reproduzieren. Wenn die Larven erfolgreich geschlüpft sind, werden sie einige Wochen lang im Labor wachsen und dann zu den Salinen von Marchamalo gebracht. In diesem Gebiet des Mar Menor sollen sie in einer Zwischenstufe der Halbfreiheit wachsen. Sobald sie stark genug sind, um in die Lagune gebracht zu werden, wird ihre Fähigkeit, zur Verringerung der Eutrophierung beizutragen, bewertet werden.

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