Streit um allgemeine Leistungsprüfungen für Schüler beigelegt
Madrid – Die sogenannten „Reválidas“, landesweit einheitliche Leistungskontrollen zum Abschluss des 6., 10. und 12. Schuljahres, sind der Teil der Bildungs- reform von 2013 (LOMCE), welcher am heftigsten bekämpft wird. Seitdem damals der Entwurf der Reform von der Regierungspartei PP vorgestellt und letztlich ausschließlich mit deren Stimmen verabschiedet wurde, kämpfen Opposition, Lehrer-, Schüler- und Elternverbände sowie verschiedene Gewerkschaften gegen die Umsetzung an. Nun ist die Kultusministerkonferenz, zu der die Bildungsminister der autonomen Regionen und der Zentralregierung in Madrid zusammengekommen sind, bezüglich der Leistungsprüfungen zu einer Einigung gelangt, welche die „Reválidas“, mitten in ihrer Einführung, praktisch wieder abschafft.
Zunächst sollten die Prüfungen für die Versetzung der Schüler und damit für ihren Übergang in die nächste Schulform relevant sein, doch nun werden sie in der sechsten und zehnten Klasse, je nach Präferenz der einzelnen autonomen Regionen, nur stichprobenartig und zum Zwecke der Analyse des Bildungsstandes durchgeführt. Für die Abiturienten wurden sie nach dem Vorbild der bisherigen Universitätszugangsprüfung, der „Selectividad“, umgestaltet, müssen nur von denjenigen Absolventen abgelegt werden, die studieren wollen, und haben nun doch keinen Einfluss auf die Abiturnote.
Von den Vertretern der verschiedenen Verbände, Gewerkschaften und Oppositionsparteien wurde diese Einigung als großer Sieg über die LOMCE-Reform begrüßt und als ein erster Schritt zur Abschaffung eines Gesetzes gewertet, gegen das seit Jahren regelmäßig Schüler-, Studenten- und Lehrerstreiks durchgeführt werden.
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