Ein Richter des Verwaltungsgerichts von Santa Cruz hat alle nächtlichen Karnevalsveranstaltungen per einstweiliger Verfügung in der Stadt untersagt, nachdem mehrere Anwohner rund um die Plaza de España gegen den Lärm geklagt hatten.
Am Montag soll bei einer erneuten Anhörung die endgültige Entscheidung fallen. Sollte das Urteil bestätigt werden, können nach 22 Uhr keine Veranstaltungen mehr auf offener Strasse abgehalten werden, die über 55 Dezibel Lärm verursachen. Der traditionelle Strassenkarneval, der grosse Karnevalsankündigungsumzug (16. Februar, 20 Uhr) und das nächtelange bunte Treiben unter offenem Himmel in der Hauptstadt könnten damit auf dem Spiel stehen.
Die Entscheidung des Gerichts hat grosse Empörung ausgelöst. Karnevalsverfechter, Politiker und Betroffene führen hitzige Debatten. Felipe Campos, der Anwalt der Anwohner, gibt sich unterdessen kompromissbereit und wartet auf den Anruf des Bürgermeisters. „Wir können uns einigen. Wenn der Bürgermeister verspricht, den Karneval in ein oder zwei Jahren zu verlegen, erledigt sich die Sache in zwei Minuten.“
