Rotes Kreuz und Caritas bekommen Löwenanteil


205,4 Millionen Euro aus Einkommenssteuer für soziale Zwecke

Während die Steuerzahler in Deutschland nur zwischen Kirchensteuer zahlen – oder nicht – wählen können, bietet der spanische Fiskus auf der Steuererklärung hierzulande die Möglichkeit, 0,7% der Einkommenssteuer IRPF statt der Kirche auch „anderen sozialen Zwecken“ zugute kommen zu lassen.

Madrid – Und so stehen dem zuständigen Ministerium für Gesundheit, Sozialpolitik und Gleich­berechtigung dieses Jahr 205,4 Millionen Euro zur Verfügung, um diese an ausgewählte Institutionen weiterzuleiten. Der Löwenanteil von fast 56 Millionen Euro wird an das Spanische Rote Kreuz und die hiesige Caritas weitergeleitet.

Das Geld stammt aus der vom Finanzamt 2009 für das Jahr 2008 eingenommenen Einkommenssteuer. Zu diesem Zeitpunkt hatte die globale Wirtschaftskrise noch nicht voll in den Haushalten eingeschlagen, und so erklärt sich auch die im Vergleich zum Vorjahr um 15 Millionen Euro gestiegene Summe, die nun an die sozialen Projekte weiterfließt. Die größte Steigerung von zur Verfügung stehenden Mitteln wird den Programmen zur sozialen Wiedereingliederung zugute kommen, gefolgt von Projekten um Migranten, Asyl und internationalem Schutz. An dritter Stelle steht das Volk der Zigeuner, danach Aids-Erkrankte und Senioren. Das Spanische Rote Kreuz und die Caritas betreuen Programme praktisch aller Sparten.

Der diesjährige Fonds wird 6.387 Arbeitsplätze sichern und die Arbeit von 24.000 freiwilligen Helfern ermöglichen. Bei Abschluss der Projekte wird das Geld bei 7,5 Millionen benachteiligten Menschen angekommen sein: Senioren, Jugendlichen, Häftlingen, Zigeunern, Kranken, Drogenabhängigen, … .

Im Jahr 2008 markierten übrigens 34% der Steuerzahler das Kästchen für die Katholische Kirche.

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