Die wichtigste Nachricht vor 30 Jahren
Es gibt Themen, die bleiben ewig aktuell, wie beispielsweise die Bemühungen des Fiskus, die absolute Kontrolle über das Vermögen der Steuerzahler zu erhalten. Dazu gehört auch die Kontrolle der Bankkonten. In unserer Ausgabe von 1. Juni 1984 berichten wir darüber, dass der damalige Minister für Wirtschaft und Finanzen im Kabinett des sozialistischen Präsidenten Felipe González einen Gesetzentwurf ausgearbeitet hat, mit dem in Spanien das Bankgeheimnis aufgehoben werden soll. Der „Superminister“ Miguel Boyer, der die beiden wichtigen Ministerien innehatte, war im Vorfeld in Europa „unterwegs“ gewesen um einen goldenen Mittelweg für seine Version des Gesetzes zu finden.
Die drastische Maßnahme steht unmittelbar bevor.
Der Finanzminister will das Bankgeheimnis aufheben!
In einer der nächsten Ministerratssitzungen wird der Minister für Wirtschaft und Finanzen, Miguel Boyer, sein Projekt für die Neuregelung der Auskunftspflicht der Banken vorlegen, was im Klartext bedeutet, dass es spätestens im kommenden Jahr für den Fiskus kein Bankgeheimnis mehr gibt.
Der alarmierende Anstieg des öffentlichen Defizits (bereits in den ersten vier Monaten wurden 70 % des Jahresetats erreicht) hat die Regierung dazu gezwungen, diesbezügliche Pläne zu beschleunigen, welche die erste Stufe von Maßnahmen darstellen um das öffentliche Defizit einzudämmen.
Somit gehen diese Maßnahmen nicht wie vorgesehen mit dem Haushaltsplan 1985 Hand in Hand, sondern werden bereits in allernächster Zeit in Kraft treten. Eigentlich bleibt nur noch zu entscheiden, ob die neue Bestimmung rückwirkend oder ab ihrer Verkündung im Öffentlichen Staatsanzeiger angewendet wird.
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