Rückblick


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Die wichtigste Nachricht vor 30 Jahren

Wie wohl in allen Medien weltweit, war die Atomkatastrophe von Tschernobyl in unserer Ausgabe vom 16. Mai 1986 die wichtigste Meldung. Bekanntlich war die damalige russische Regierung sehr zurückhaltend mit Informationen über das wirkliche Ausmaß der Katastrophe und ihrer möglichen Folgen. Erst mit dem Ausbreiten der radioaktiven Wolke wurden sich die umliegenden Staaten der drohenden Gefahr bewusst. Hier konnten wir unsere Leser glücklicherweise beruhigen, denn die radioaktive Wolke hatte Spanien nicht erreicht und noch weniger die Kanarischen Inseln.

In unserer Ausgabe vom 16. Mai 1986 berichteten wir über die Kontrollmaßnahmen und die ständigen Messungen der Radioaktivität durch die zuständige Behörde für atomare Sicherheit, die keinerlei auffällig erhöhte Werte melden konnte. Das blieb auch unverändert, als die ersten starken Regenfälle niedergegangen waren. Wäre die Wolke bis nach Spanien gelangt, hätte sich nach dem Regen ein enormer Anstieg der Radioaktivität zeigen müssen. Spanien sei relativ geschützt, da die Alpen und die Pyrenäen eine natürliche Barriere bilden, erklärten Wissenschaftler.

Die Nachricht:

Die radioaktive Wolke von Tschernobyl hat Spanien nicht erreicht

Die in Spanien gemessene Radioaktivität zeigt „absolut normale Werte“, so informierte die staatliche Behörde für atomare Sicherheit.

Wie die spanische Nachrichtenagentur Efe berichtet, sind diese Werte sowohl über die ständigen Messwarten als auch durch mobile Messeinheiten bestätigt worden, welche durch den Radioaktivitätsalarm zum Einsatz gekommen sind.

Aus den gleichen Quellen wurde bekannt, dass weiterhin hochpräzise isotopische Messungen vorgenommen werden, um etwa noch auftretende Veränderungen der Radioaktivitätswerte festzustellen.

Einzig in der Gegend von Valencia konnte eine geringfügige Erhöhung der Radioaktivität festgestellt werden. Die Regierung teilte hierzu mit, dass die registrierten Werte jedoch in keiner Weise eine Gefahr für die Bevölkerung darstellen. Präventivmaßnahmen sind daher nicht erforderlich.

Die staatliche Behörde für atomare Sicherheit vertritt hier jedoch die Ansicht, dass diese leichte Erhöhung der Radioaktivität nicht unbedingt durch das sowjetische Atomkraftwerk Tschernobyl hervorgerufen sein muss.

Die Tests, die nach den in ganz Spanien gefallenen Niederschlägen durchgeführt worden sind, haben eindeutig gezeigt, dass die radioaktive Wolke von Tschernobyl das Land nicht erreicht hat. 

Auch auf den Kanarischen Inseln konnte kein Anstieg der Radioaktivität festgestellt werden.

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