Rückblick


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Die wichtigste Nachricht vor 30 Jahren

Die Tatsache, dass sich Spanien vor 30 Jahren im Juni ebenfalls im Wahlkampf befand, ist reiner Zufall und dem Umstand geschuldet, dass am 26. Juni 2016 Neuwahlen stattfinden werden, weil die Regierungsverhandlungen gescheitert sind. In unserer Ausgabe vom 20. Juni 1986 standen die Parlamentswahlen unmittelbar bevor. Sie waren für den 22. angesetzt, und unsere Berichterstattung drehte sich natürlich um dieses wichtige Ereignis und die prominenten Politiker, die aus der Hauptstadt auf die Inseln kamen und um die Stimmen der Canarios warben. Die Führer sämtlicher politischer Parteien, der Sozialist Felipe González, der Konservative Manuel Fraga, der Liberale Miquel Roca und Adolfo Suárez, der erste demokratisch gewählte Präsident Spaniens, sie alle hielten in Santa Cruz und Las Palmas ihre Meetings ab. Im Gegensatz zur derzeitigen Situation wiesen die Meinungsumfragen bereits auf einen Sieg der Sozialisten hin.

In unserer Ausgabe vom 20. Juni 1986 berichteten wir über die Meinungsumfragen kurz vor der Wahl, die einen Stimmenzuwachs für das Demokratisch-Soziale Zentrum CDS von Adolfo Suárez und einen Wahlsieg für die Sozialistische Arbeiterpartei PSOE um Felipe González erwarten ließ. Der Wahlkampf gestaltete sich heftig, und die politischen Debatten der einzelnen Kandidaten bewegten sich häufig auf unpolitischer Ebene und arteten nicht selten in persönliche Attacken aus, wobei die Wahlprogramme in den Hintergrund traten. Auch hier zeigen sich Parallelen mit dem Wahlkampf 2016.

Die Nachricht: Die heiße Schlacht um die Macht im Staat – sämtliche Parteien glänzen durch Unsachlichkeit

Der Wahlkampf hat seinen Höhepunkt erreicht. Die Spitzenkandidaten der einzelnen Parteien haben in diesen letzten Wochen praktisch sämtliche Provinzen des Landes bereist, um persönlich um das Vertrauen der Wähler zu bitten. Wo aber Parteiprogramme im Vordergrund hätten stehen müssen, wurde mehr polemisiert als politisiert. Den gesamten Wahlkampf hindurch zog sich der Streit um die Fernsehdebatte, die Felipe González mit Oppositionschef Manuel Fraga Iribarne hätte führen sollen, die jedoch nicht zustande kam. Und ständiges „Reizthema“ waren auch die 800.000 neuen Arbeitsplätze, die González im Wahlkampf 1982 versprochen hatte, dieses Versprechen jedoch niemals erfüllen konnte. Deutsche Medien zeigten schon damals großes Interesse an der politischen Entwicklung in Spanien. „Der Deutsche ist sehr interessiert an den politischen Vorgängen in Spanien, da es sein liebstes Urlaubsland ist“, begründeten die deutschen Fernsehanstalten die umfassenden Programme, mit denen ARD und ZDF über die Wahlen informieren werden.

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