Rückblick

Ruckblick 361

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Die wichtigste Nachricht vor 30 Jahren

Die staatlichen Parador-Hotels Paradores Nacionales waren schon in der Ära Franco bei Reisenden sehr beliebt, garantierten sie nicht nur Qualitätsstandard, sondern befanden sich in herrlicher landschaftlicher Lage und oft auch in historischen Gebäuden. In den 1980er-Jahren gab es auch auf mehreren Kanarischen Inseln bereits Paradores, so auch auf La Palma. Der dortige Parador, der sich in der Inselhauptstadt Santa Cruz mit herrlicher Aussicht auf das Meer befand, war jedoch schon sehr in die Jahre gekommen. Schon jahrelang hatten die Inselregierung und die Tourismusbehörden einen Neubau an anderer Stelle gefordert. Zu Beginn der Achtziger war dann tatsächlich der Bau des Paradors El Zumacal bei Breña Baja genehmigt und mit dem Bauarbeiten begonnen worden. Doch die Freude währte nicht lange. 1983 wurden die Arbeiten wieder eingestellt, denn das zuständige Ministerium hatte sämtliche Gelder für das aufwendige Projekt gestrichen, das dann in einen Dornröschenschlaf fiel, der sage und schreibe bis Ende 1990 dauerte. Und so war uns die Meldung, dass die Bauarbeiten wieder aufgenommen werden sollten, dann auch einen Aufmacher in unserer Oktoberausgabe 1990 wert.
In unserer Ausgabe von 28. Oktober 1990 berichteten wir darüber, wie das zuständige Madrider Ministerium den Bau des Paradors jahrelang als Verschwendung von Steuergeldern bezeichnet hatte.

Die Nachricht:

Grünes Licht für das Parador-Hotel El Zumacal auf La Palma
Im Jahr 1983 wurden die Bauarbeiten am staatlichen Parador-Hotel auf La Palma eingestellt. Gerade eben waren die Fundamente gelegt worden, und La Palma hoffte, durch dieses aufwendige Projekt den ersehnten Tourismus anzukurbeln. Doch der damalige Tourismusminister Enrique Barón machten den Palmeros einen Strich durch die Rechnung. Er sei nicht bereit, weitere Gelder in das Projekt zu stecken, das niemals rentabel sein könnte. Wenn La Palma im Tourismusgeschäft Fuß fassen wolle, müsse das der Privatwirtschaft überlassen bleiben. Er könne es nicht verantworten, Steuergelder in ein dermaßen unsicheres Projekt zu investieren. Sämtliche Bitten und Proteste blieben erfolglos. Der Baustop wurde verhängt.
Inzwischen entdeckten die Touroperators die „grüne Insel“. Direktflüge wurden eingesetzt und langsam kam das Tourismusgeschäft in Schwung. Nun ist Madrid wieder an dem Projekt Zumacal interessiert. Staatssekretär Ignacio Fuejo erklärte jetzt, dass das Projekt noch vor Jahresende wieder vorgelegt wird. Die Arbeiten sollen im kommenden Jahr wieder aufgenommen werden. Wie Fuejo erklärte, soll das staatliche, vollkommen überalterte Parador-Hotel im Zentrum der Inselhauptstadt verkauft und die aus diesem Verkauf erzielte Summe in das neue Parador-Hotel investiert werden.

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