Rückblick: Ausgabe vom 3. April 1987


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Fehlende Mittel für die Erhaltung des Straßennetzes und den Bau neuer Straßen – im Fall von Teneriffa die Vollendung des Inselstraßenrings – bereitet nicht nur den Politikern von heute Kopfzerbrechen. Der Straßenbau und der permanente Mangel an finanziellen Mitteln für diesen Zweck war auch vor dreißig Jahren ein Thema. Damals hatte die kanarische Regierung eine Studie ausarbeiten lassen, um die relativ geringen Mittel, die für diese Mammutaufgabe zur Verfügung standen, möglichst vernünftig aufzuteilen. Die Ausarbeitung dieses Plans hatte fast ein ganzes Jahr in Anspruch genommen, da die speziellen Verkehrsprobleme jeder einzelnen Kanareninsel berücksichtigt werden mussten.

In unserer Ausgabe vom 3. April 1987 berichteten wir über ein Straßenbauprogramm für die Kanarischen Inseln, für das 60 Milliarden Peseten in einem Zeitraum von acht Jahren zur Verfügung gestellt werden sollten. Wie der seinerzeit zuständige Ressortchef für Straßenbau im Zusammenhang mit diesem Programm erläuterte, mussten auch Fakten wie Bevölkerungsdichte, mittlere Geschwindigkeit, Zufahrtsmöglichkeit etc. mit in Betracht gezogen werden. Überraschende Erkenntnis: Zu diesem Zeitpunkt gab es auf den Inseln insgesamt 4.562 km Straßen.

Die Nachricht: Das Straßenbauprogramm der Kanaren kostet 60 Milliarden Peseten – La Palma hat die schlechtesten Straßen

125 Milliarden Peseten wären erforderlich, um das Straßennetz der Kanarischen Inseln auf den Stand zu bringen, den sich die Verkehrsteilnehmer wünschen. Da die Regionalregierung jedoch in den kommenden acht Jahren nur 60 Milliarden Peseten für diesen Zweck ausgeben kann, ließ sie eine Studie anfertigen, um festzustellen, wie und wofür dieser Etat mit dem größten Nutzen ausgegeben werden sollte. Aus dieser Studie wurde der regionale Straßenplan „Plan Regional de Carreteras de Canarias“, der im Mai dem kanarischen Parlament vorgelegt werden soll. Der Verkehrsplan enthält drei wichtige Grundzüge: Die Inseln mit dringend notwendigen Verkehrswegen auszustatten. Für eine ausgewogene Verteilung der Verkehrsverbindungen nach den sozialen Notwendigkeiten zu sorgen und den Straßenbau nach streng ökonomischen Gesichtspunkten zu planen.

Im Rahmen der Untersuchungen hat sich ergeben, dass die Straße auf dem Archipel für die Volkswirtschaft eine weitaus höhere Bedeutung hat, als im übrigen Staatsgebiet. Allerdings ist die Zuwachsrate an Kraftfahrzeugen auf den Inseln ebenfalls erheblich höher als auf dem Festland, insbesondere was Busse und Lastwagen betrifft.

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