„Ruhe bitte und Action!“


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Auf Lanzarote haben die Dreharbeiten zu Pedro Almodóvars neuem Film „Los abrazos rotos“ begonnen

Seit dem 25. Mai befinden sich der spanische Kultregisseur und Oscarpreisträger Pedro Almodóvar und die Schauspielerin Penélope Cruz auf Lanzarote, wo bereits zwei Tage später die Dreharbeiten zu „Los abrazos rotos“ (in etwa „Die zerbrochenen Umarmungen“), dem neuen Film des aus La Mancha stammenden Künstlers begannen.

Obwohl Almodóvar seit vielen Jahren erklärter Lanzarote-Fan ist und immer wieder Urlaub auf der Kanaren-Insel machte, ist es das erste Mal, dass er hier einige Szenen – „Schlüsselszenen für den Film“, wie er selbst verriet – dreht.

„Ich habe schon immer hier drehen wollen und habe es jetzt endlich geschafft“, erzählte er den zahlreichen meist lokalen Medienvertretern, die sich nichts  entgehen lassen wollen von dem im Vergleich zu dem sonst eher ruhigen Inselleben wahrlich aufregenden Geschehen. Nicht jeden Tag hat man einen zweimaligen Oscarpreisträger sozusagen vor der Haustür und kann ihn auch noch bei der Arbeit beobachten.

Den Auftakt zu den Dreharbeiten stellte eine rasante Verfolgungsjagd durch die karge und einsame Landschaft von La Geria dar. Penélope Cruz, die an diesem Tag keine Aufnahmen hatte, verbrachte den Tag hingegen im Gran Hotel Salinas in Cos­ta Teguise, wo das gesamte Film­team untergebracht ist. Nur am Nachmittag wurde sie gesehen, als sie den von dem kanarischen Künstler César Manrique entworfenen Kaktuspark besuchte.

Am zweiten Drehtag wurde eine für Almodóvar nach eigenen Aussagen besonders wichtige Szene gedreht, da sie eine Art Hommage an den von ihm sehr verehrten Künstler darstellt, der 1992 bei einem Autounfall ums Leben kam. Fast genau an der Stelle, wo Manrique sein Leben verlor, auf der Carretera Lanzarote 1 zwischen Arrecife und Tahíche, findet in dem Film Almo­dóvars ebenfalls ein Autounfall statt. Der Regisseur erklärte diesbezüglich lediglich, dass es sich um eine der wichtigsten Szenen des Films handelt, da er der Handlung eine dramatische Wende verleiht. Weitere Schauplätze auf der Insel sind der Strand von Janubio, der Timanfaya-Nationalpark, El Golfo, die Küste von Famara und Caletón Blanco, ein Strand in der Nähe von Órzola.

Als Gegenstück zu den Szenen auf der Insel dient die spanische Hauptstadt Madrid als Schauplatz für den Film.

Für die Insel ist die Tatsache, dass der berühmte Regisseur die lokalen Landschaften als Drehort gewählt hat, ein Geschenk. Und dass natürlich längst nicht nur, weil unter den Inselbewohnern im Rahmen eines Castings rund 150 Personen ausgewählt wurden, die in mehreren Szenen als Statisten zu sehen sein werden. Für die Inselverwaltung, die dem Regisseur jegliche Hilfe angeboten hat, wiegt viel mehr die Werbung, die die Landschaften der Insel dadurch erfahren, dass sie in dem Film vorkommen. Und natürlich ist auch die Tatsache nicht von der Hand zu weisen, dass ein großes Filmteam zwei Wochen lang untergebracht und verkös­tigt sein will und Autos, ein Hubschrauber sowie diverses Material gemietet wird.

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