Allheilmittel für Tourismus und Immobilienmarkt
Urlauber und Ferienhauskäufer aus Russland haben sich für die Costa Blanca zu einem wichtigen Motor für Tourismus und Immobilienmarkt entwickelt. Die Krise in Zypern hat diesen Trend noch verstärkt. Alicantes Flughafen L’Altet bietet in diesem Sommer auf dem russischen Tourismusmarkt 120.000 Flugtickets zur Costa Blanca an.
Alicante – Betuchte Russen kommen zunächst als Touristen, um Land, Leute und Klima kennenzulernen. Oft ist dann schon der nächste Aufenthalt der Suche nach einem Zweitwohnsitz gewidmet. Beim Kauf zahlen sie meist sofort und in bar. Längst haben die Russen die Briten überflügelt, die bisher die größte Ausländergruppe in Alicante stellten. Von den 7.000 Wohnungen und Häusern, die im Verlauf des vergangenen Jahres in Alicante an Ausländer verkauft wurden, ging die Hälfte an russische Käufer. Noch vor vier Jahren waren es nicht einmal 5%.
Die russischen Neuresidenten suchen vor allem Feriendomizile im günstigen und im luxuriösen Segment. Der mittlere Bereich wird von dieser Kundschaft weitgehend ausgespart. Auf dem Immobilienmarkt haben die Russen die Briten verdrängt, welche aktuell hauptsächlich als Verkäufer auftreten. Die russische Nachfrage hat vor fünf Jahren begonnen, stetig anzusteigen, ein Ende ist noch nicht in Sicht. Alicante hat sich durch diesen Aufschwung, was den Verkauf von Häusern und Wohnungen aus zweiter Hand angeht, an die Spitze des spanischen Immobilienmarktes gesetzt.
Auch im Tourismusbereich sind die Zahlen beeindruckend. Jüngst wurden zwei tägliche Flugverbindungen nach Moskau eingerichtet und eine nach Sankt Petersburg. Die russischen Besucher geben mit durchschnittlich 1.700 Euro pro Aufenthalt deutlich mehr aus als der durchschnittliche europäische Urlauber, der nur etwa 700 Euro ins Land bringt.
