Die Gehälter werden vier Jahre lang um 20% gekürzt
Madrid – Ryanair und die spanische Piloten-Gewerkschaft Sepla haben ein Übereinkommen unterzeichnet, nach dem die spanischen Piloten der Billigfluglinie für vier Jahre eine Verringerung ihrer Gehälter um 20% akzeptieren und sich die Fluggesellschaft ihrerseits verpflichtet, die Arbeitsplätze aller Piloten zu erhalten. Dieser Vereinbarung stimmten über 80% der betroffenen Piloten zu.
Nach Angaben der Gewerkschaft hat sich Ryanair darüber hinaus dazu verpflichtet, die Verhandlungen weiter fortzuführen, bis ein Tarifvertrag abgeschlossen werden kann. Die Übereinkunft sieht zudem vor, Kurzarbeit (ERTE) einzuführen, in deren Rahmen die vorhandene Arbeit gleichmäßig auf die gesamte Belegschaft verteilt werden soll.
Ryanair will mit diesem Abkommen, inmitten der schwersten Krise in der Geschichte der Luftfahrt, das Überleben des Unternehmens sichern, damit die Piloten zur Verfügung stehen, wenn sich die Nachfrage nach Flugreisen wieder erholt.
Noch Anfang Mai hatte Ryanair wegen des Erliegens des Flugverkehrs angekündigt, weltweit 3.000 Piloten und Flugbegleiter zu entlassen und mehrere Basen in Europa zu schließen. Zu Beginn der Verhandlungen strebte Ryanair Massenentlassungen von 351 Piloten und Flugbegleitern in Spanien an und zusätzliche Lohnkürzungen, die in dem Maße zurückgenommen werden sollten, in dem die Nachfrage steigen würde. Doch am Ende wurde daraus eine 20-prozentige Kürzung für die Piloten, die nach vier Jahren zurückgenommen wird.
Ein ähnliches Abkommen konnte in Großbritannien durch die Gewerkschaft British Airline Pilots Association, Balpa, ausgehandelt werden. Es bewirkt, auch wenn es dort Entlassungen gibt, dass 260 britische Piloten ihre Stellung behalten. Auch sie machten darüber hinaus Zugeständnisse wie die Reduzierung der Urlaubszeiten und die Flexibilisierung der Arbeitszeit.