Ryanair wird kanarische Basen schließen


Derzeit sind auf Teneriffa Süd vier, auf Gran Canaria drei und auf Lanzarote zwei Ryanair-Maschinen stationiert. Archivfoto: EFE

Es wurden Streiks für den 1., 2., 6., 8., 13., 15., 19., 20., 22., 27. und 29.9. angekündigt. Der Staat hat angeordnet, dass 100% der Flugverbindungen mit den Kanaren und 60% der Flugverbindungen mit dem Ausland durchgeführt werden müssen

Kanarische Inseln/Barcelona – Ryanair wird am 8. Januar 2020 die Standorte Teneriffa Süd, Gran Canaria, Lanzarote und Girona (Katalonien) aufgeben. Von dieser Entscheidung der irländischen Airline sind auf den drei kanarischen Standorten 348 und in Girona weitere 164 Mitarbeiter betroffen. Darüber hinaus könnte es zur Einstellung von Flugverbindungen kommen. Die Gewerkschaften für das Kabinenpersonal SITCPLA und USO kündigten Ende August Sreiks für die oben angegebenen Daten an. Die Piloten-Gewerkschaft Sepla schloss sich mit ihren Streikankündigungen für den 19., 20., 22., 27. und 29. September an. Das spanische Transportministerium hat jedoch einen Service von 100% für die Kanarenflüge und einen Mindestservice von 60% für die Auslandsverbindungen vorgeschrieben.

Zunächst hatte Ryanair Mitte August die das Kabinenpersonal und die Piloten vertretenden Gewerkschaften mit ihrer Ankündigung in Alarmbereitschaft versetzt, mehrere Basen schließen zu wollen. Erst nach der Streikandrohung der Gewerkschaften für das Kabinenpersonal und einem vom Schlichtungsrat vermittelten Treffen informierte die Airline schriftlich über ihre konkreten Pläne. Demnach sollen die Standorte Teneriffa Süd, Gran Canaria, Lanzarote und Girona am 8. Januar geschlossen werden. Die Fluggesellschaft begründete die Entscheidung unter anderem damit, dass etwa 30 bestellte Maschinen vom Typ Boeing 737 Max durch die laufenden Ermittlungen wegen der beiden schweren Flugzeugunglücke mit diesem Typ nicht ausgeliefert würden, während jedoch diverse Maschinen nach dem entsprechenden Verkauf in Kürze abgegeben werden müssten. Auch seien die Geschäftsergebnisse in den vergangenen zwei Jahren um 41% zurück­gegangen, man fürchte die Auswirkungen des Brexit und eines überdimensionierten Flugangebotes innerhalb Europas. Weiterhin hält Ryanair die Basen auf den Kanaren in der Wintersaison für defizitär. Von November bis März seien vor allem internationale Flüge gefragt, die kostengünstiger mit auf größeren Basen im Ausland stationierten Flugzeugen abgedeckt werden könnten.

Francisco Gómez von der Piloten-Gewerkschaft Sepla erklärte dazu, speziell in der Wintersaison seien alle Ryanair-

Verbindungen mit den Kanaren ausgebucht. Der Airline gehe es vielmehr um eine Umverteilung,  unter anderem auf Lauda Motion.

Ryanair hat den Mitarbeitern angeraten, nicht an den Streiks teilzunehmen, die „sinnlos“ seien. Es würde im Rahmen eines Massenentlassungsverfahrens nach Lösungen gesucht.

Auf der Website gab Ryanair Ende August bekannt, die von den Streiks am 1. und 2. September betroffenen Passagiere per Mail oder SMS informiert zu haben.

Die Kanarenregierung übt sich in Zurückhaltung. Sie wolle darüber wachen, dass die arbeitsrechtlichen Bestimmungen eingehalten würden und beim Abzug von Ryanair nach Alternativen suchen, erklärte Regierungssprecher Julio Pérez.

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