Schlechte Aussichten


© EFE

Unternehmer prophezeien Rezession und mehr Arbeitslosigkeit

Ein negatives Wirtschaftswachstum von 0,4% und einen weiteren Anstieg der Arbeitslosigkeit auf 32%, so lautet die Prognose des Unternehmerverbandes CEOE-Tenerife für das laufende Jahr.

Auf einer Pressekonferenz Mitte Februar präsentierte der Verband den Konjunkturbericht für das letzte Vierteljahr 2011 und die neuesten Voraussichten. Während im letzten Jahr das kanarische Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Vergleich zum Vorjahr noch um 1,1% anstieg, erwarten die Wirtschaftsexperten in diesem Jahr einen Rückgang von 0,4%. José Carlos Francisco, Präsident des CEOE-Tenerife, begründete die vorausgesagte Rezession mit der Kürzung der öffentlichen Ausgaben, der Steuererhöhung, der Abschwächung des Tourismus-Booms, dem nachlassenden Kreditfluss und der lahmen Bürokratie.

Das im vergangenen Jahr plötzlich aufblühende Wachstum des Tourismus, stärkster Wirtschaftssektor der Kanarischen Inseln, soll in diesem Jahr abgebremst werden. Nach einem Anstieg der ausländischen Urlauber um 18% sollen nun wieder 1,5% weniger kommen. Auch soll die seit Jahren schwindende Zahl der Urlauber vom spanischen Festland erneut um 10% zurückgehen. Deswegen befürwortet der Unternehmerverband die Beibehaltung der gesenkten Flughafengebühren für Airlines, die neue Verbindungen einrichten und die Anzahl der Passagiere steigern.

Nach Voraussagen des Arbeitgeberverbandes wird die Rezession den erneuten Verlust von 11.000 Arbeitsplätzen mit sich bringen. Unter dem Strich soll es am Jahresende 14.000 neue Arbeitslose geben und die Gesamtzahl bei 355.000 Arbeitslosen liegen, die Quote auf das Rekordhoch von 32% steigen. Dann wird jeder dritte Canario auf Arbeitssuche sein.

Die Voraussagen von Teneriffas Unternehmerverband beruhen auf der Annahme, dass der Staat mit der EU eine Defizitgrenze von 6% des BIP aushandeln kann, denn das derzeitig geltende Limit von 4,4% sei „brutal“ und würde die Wirtschaft „ersticken“.

Über Wochenblatt

Das Wochenblatt erscheint 14-tägig mit aktuellen Meldungen von den Kanaren und dem spanischen Festland. Das Wochenblatt gilt seit nunmehr 36 Jahren als unbestrittener Marktführer der deutschsprachigen Printmedien auf den Kanarischen Inseln.