Schlechte Note vom WWF


WWF - Der Kampf gegen das Gift in Spanien (2011-2016) - Einteilung nach autonomen Regionen: grün = auf gutem Weg, gelb = muss besser werden, orange = unbefriedigend, rot = schwere Mängel

Die kanarischen Behörden gehen laut Gutachten nicht ausreichend gegen Umweltgifte vor

Kanarische Inseln – Einem Gutachten zufolge, das vom World Wildlife Fund (WWF) ausgearbeitet wurde, sind die Kanaren eine der autonomen Regionen, die am wenigsten gegen Gifte unternimmt, welche die Bevölkerung und die Umwelt schädigen.

Das „Venenómetro 2016“ (etwa: Giftometer 2016) welches der WWF auf der Basis seiner Analyse des Problems erstellt hat, ergibt für ganz Spanien schlechte Resultate, die den Kampf gegen verbotene giftige Substanzen anbetreffen.

Der Kanarische Archipel findet sich diesbezüglich mit neun weiteren autonomen Regionen, deren Engagement gegen Umweltgifte laut WWF schwere Mängel aufweist, in der untersten Kategorie wieder. Mit dabei sind außerdem Extremadura, La Rioja, Murcia, Valencia, Galicien, Kantabrien, Madrid, das Baskenland und Castilla y León. Nach der Einschätzung des WWF haben alle Regionen außer Andalusien das Klassenziel nicht erreicht. Nur Aragón und Katalonien kommen noch in die Nähe einer guten Beurteilung.

Das Beste, was die Kanaren aus der Sicht des WWF bisher getan haben, ist die Verabschiedung der „Strategie für die Ausrottung der illegalen Verwendung von Giften in der Umwelt der Kanaren“ im Jahr 2014 – und das Schlechteste war, diese nicht anzuwenden. „Die Nutzung von Giftködern auf den Kanarischen Inseln ist die Hauptbedrohung für eine vom Aussterben bedrohte Tierart wie den Guirre, den kanarischen Schmutzgeier“, heißt es in dem Bericht des WWF. Während auf dem spanischen Festland die Bedrohung durch Giftköder oft durch fehlerhafte Viehwirtschaft oder Jagdausübung hervorgerufen wird, fällt auf den Kanaren das Problem der Straßenhunde und -katzen sowie der Einsatz von Giftködern gegen Eidechsen und Kaninchen, die in der Landwirtschaft Schäden verursachen, auf.

Im Jahr 2016 schickte der WWF eine Anfrage nach dem Stand der Umsetzung der 2014 beschlossenen Strategie an die Kanarenregierung, auf die er jedoch nie eine Antwort erhielt. Auch wenn die Verabschiedung dieses Plans ein Erfolg sei, sei praktisch noch nichts getan worden, zeigt sich der WWF besorgt über die mangelnde Entwicklung in Spanien.

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