Mehr Kapazitäten für Reiseandrang an der Straße von Gibraltar
Die wichtigste Handels- und Reiseroute zwischen Europa und Afrika führt über die Straße von Gibraltar.
Cádiz – Besonders in der Hauptreisezeit im Sommer müssen 650.000 Fahrzeuge und 2,5 Millionen Passagiere übers Meer transportiert werden, weswegen die Reedereien und die Behörden jeden Sommer die Operation „Paso del Estrecho“ (Überquerung der Meerenge) OPE organisieren, um einen möglichst effizienten Transport mit geringen Wartezeiten zu gewährleisten. Diesen Sommer kommt noch der Ramadan-Monat hinzu, den die Muslime am liebsten bei ihren Familien feiern. Deshalb startet die OPE zehn Tage früher als sonst.
Betroffen sind auf spanischer Seite die Häfen von Alicante, Almería, Málaga, Algeciras, Tarifa, Ceuta und Melilla, wobei die letzteren Enklaven auf afrikanischem Boden sind. Auf marokkanischer Seite wird Tanger angelaufen, bisher der alte Hafen der Stadt. In diesem Jahr steht aber erstmals der neue Hafen „Tanger Med“ außerhalb der Stadt zur Verfügung, der durch seine günstige Lage weiter östlich die Fahrzeit der Fähren aus Algeciras um 1,5 Stunden verkürzt, während die Schiffe aus Cádiz weiterhin den alten Hafen anlaufen. Die wichtigste Verbindung Algeciras-Tanger kann daher nun in Spitzenzeiten täglich bis zu 26 Verbindungen anbieten, wodurch es keine Wartezeiten mehr geben soll, zumal durch die Verfügbarkeit mehrerer Anlegestellen in beiden Häfen das parallele Be- und Entladen mehrerer Fähren gewährleistet ist. Auch schnelle Verbindungen per Helikopter sollen zu günstigen Preisen – zwischen 45 und 70 Euro – bald zur Verfügung stehen, wobei die meisten Marokkaner weiterhin das Schiff bevorzugen werden, da sie meist mit umfangreichem Gepäck unterwegs sind.
Doch trotz aller Verbesserungen bleibt die Fahrt nach Afrika für manche ein Abenteuer, wie Enrique Sánchez, der Gründer der spanischen Musikgruppe „Los Escarabajos“ sagte, die ein Konzert in Ceuta geben wollte: „Von Spanien aus mit einer Gruppe wie unserer zu reisen, ist immer noch ein Abenteuer. Es war ein ziemlicher Papierkrieg, alle Personen, die Instrumente und den Wagen zu transportieren. Doch wenigstens hatten wir keine Wartezeiten.“[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]
