Schneller von Nord nach Süd


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Neues Teilstück des Schnellstraßenrings um die Insel für den Verkehr freigegeben

Ende April wurde ein weiteres Teilstück des Inselstraßenringes von Teneriffa freigegeben, das zwischen Vera de Erques und Las Manchas im Süden der Insel die alte Hauptstraße ersetzt und 13 Minuten Fahrzeit erspart.

Nach 13 Jahren Wartezeit und mehreren Tagen Verzögerung wurde am 22. April ein weiteres 14,5 km langes Teilstück des Inselstraßenringes freigegeben, das zwischen Vera de Erques (Guía de Isora) und Las Manchas (Santiago del Teide) die alte Hauptstraße ersetzt und 13 Minuten Fahrzeit erspart. 

Wegen einer Hang-Instabilität unterhalb des Tunnels von „El Bicho“ war die ursprünglich für Ende März vorgesehene Einweihung des Schnellstraßenteilstückes zwischen Vera de Erques und Santiago del Teide verschoben worden (das Wochenblatt berichtete). Nun sollte der Abschnitt, dessen Planung 2002 in Auftrag gegeben und an dem seit 2007 gearbeitet wurde, am 20. April freigegeben werden, ohne die übliche medienwirksame Präsenz ranghoher Politiker. Denn die Region steckt mitten im Wahlkampf und solche Veranstaltungen sind bis nach den Wahlen verboten. Doch am selben Tag setzte ein Informatikproblem die Notrufsäulen im „El-Bicho“-Tunnel außer Betrieb, wodurch die abschließende Brand-Simulation der Feuerwehr verschoben werden musste. Am folgenden Tag konnte der Abschnitt wieder nicht in Betrieb genommen werden, weil die Feuerwehr bei der Übung einen Mangel entdeckt hatte: An den Anschlüssen der Hydranten waren Plastik- statt Metallringe angebracht worden. Auch die Fahrbahnmarkierung war noch nicht vollständig aufgetragen. 

Nach Behebung der Mängel wurde am Abend des 22. April das 14,5 km lange Teilstück zwischen Vera de Erques und Santiago del Teide für den Verkehr freigegeben. Eine der Fahrspuren im „El-Bicho“-Tunnel Richtung Adeje blieb jedoch gesperrt, um die Beendigung der Arbeiten am Hang zu ermöglichen. Der neue Abschnitt verkürzt die Fahrzeit um 13 Minuten und erspart die Fahrt über die alte Hauptstraße. Die Inselregierung hat den Scheitelpunkt in La Victoria gelegt. Von hier aus beträgt die Fahrzeit nach Costa Adeje sowohl Richtung Osten, also die gewohnte Strecke über Nord- und Südautobahn (96 km), als auch Richtung Westen über die neuen Schnellstraßen (89 km) etwa 55 Minuten. Mit den nicht unüblichen Staus auf der Nordautobahn ist man sogar von hier aus schneller über den Inselwesten unterwegs. 

Im Juni oder Juli sollen die Arbeiten an der Bogenbrücke über den Barranco de Erques (das Wochenblatt berichtete) abgeschlossen und auch das 6,5 km lange Teilstück zwischen dem Ende der Südautobahn in Armeñime (Adeje) und Vera de Erques in Betrieb genommen werden. 

Zur Schließung des Inselstraßenringes, der über Autobahnen und Schnellstraßen einmal um die Insel führen soll, fehlt dann „nur“ noch ein 6 km langes Teilstück zwischen Santiago del Teide und El Tanque. Dessen Fertigstellung könnte jedoch auf sich warten lassen, weil für den 382 Millionen Euro teuren Bau des Erjos-Tunnels keine Mittel zur Verfügung stehen. Allerdings lud Inselpräsident Carlos Alonso dieser Tage alle Parteien zu einer Art Vorwahlbündnis ein, um gemeinsam beim Staat vorzusprechen und die Erklärung zum Bauwerk allgemeinen Interesses zu erwirken. Laut Alonso würde das Cabildo die ersten Gelder vorstrecken. Weil das Projekt schon ausgearbeitet ist und der erforderliche Bericht über die Umweltauswirkungen bereits vorliegt, könne umgehend das Vergabeverfahren eröffnet und 2016 mit dem auf drei Jahre veranschlagten Bau begonnen werden.

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