Schulmaterial ist für viele Familien unerschwinglich


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In diesen Tagen enden hier in Spanien die Sommerferien und für Millionen Kinder und Jugendliche beginnt das neue Schuljahr. Vielen Eltern macht das große Sorgen, denn die vielzitierte „vuelta al cole“ – die Rückkehr zur Schule – bringt erhebliche Kosten mit sich.

Das gilt nicht nur für Kinder, welche Schulzentren besuchen, wo Schuluniformen und einheitliche Sportkleidung etc. vorgeschrieben sind. Auch für die Schüler der staatlichen Schulen werden zum Beginn des Schuljahres beachtliche Kosten für Bücher und Material fällig, welche Familien, in denen alle Mitglieder arbeitslos sind und die kaum noch mit öffentlicher Unterstützung rechnen können, vor große Probleme stellen.

Wie die Hilfsorganisation „Ayuda en Ac­ción“ jetzt mitteilte, leben in Spanien 2,5 Millionen Kinder unterhalb der Armutsgrenze und mehr als ein Viertel davon hat keine Möglichkeit  die  Schulbücher, Schulmaterial oder gar das Schulessen zu bezahlen.

„Die Preise für Schulbücher sind in diesem Jahr durchschnittlich um 0,8 Prozent gestiegen. In einem Jahr, in dem die Schulreform LOMCE zum Tragen kommt, kann also auf Bücher aus Vorjahren nicht mehr zurückgegriffen werden.“

Um bedürftigen Familien bei der Anschaffung des Schulmaterials unter die Arme zu greifen, hat die Organisation „Educandoo“ die Aktion „Vuelta al Cole Solidario“ ins Leben gerufen, die Personen die Möglichkeit gibt, über „Becas Comedor“ oder „Banco de Libros“ für die bedürftigen Kinder zu spenden, damit diese an der Schulspeisung teilnehmen und die benötigten Schulbücher erhalten können.

Wie die Organisation wissen ließ, liegt der Durchschnittspreis allein für Bücher und Schulmaterial pro Schüler in diesem Jahr bei 91,15 Euro.  Für viele Eltern, besonders wenn sie mehrere schulpflichtige Kinder haben, schlicht unerschwinglich.

Die Initiative, welche Educandoo in Zusammenarbeit mit Caritas und CONCAPA – dem Nationalen Verband der Schülereltern – ins Leben gerufen hat und über die  Kinder mit Schulbüchern versorgt werden sollen, sieht eine Spendenaktion vor. Beiträge in Höhe von 3, 5, 15, 50 und 150 Euro können direkt über ihre Website geleistet werden.

Auf demselben Weg werden auch Spenden für die Schulspeisung bedürftiger Kinder gesammelt, die ebenfalls zwischen drei und 150 Euro liegen und von der internationalen Hilfsorganisation „Ayuda en Acción“ über ihr Projekt „Apoyo a la infancia en España“ – Unterstützung für die Kindheit in Spanien – verwaltet und verteilt werden.

„Wir alle wissen, dass wir in Spanien eine Situation erleben, wie sie bislang nur in Ländern der Dritten Welt bekannt war“, erklärte José Maria Lucio, Gründungsmitglied der Aktion vor den Medien. „Wir von Educandoo können nicht wegsehen und diese Realität ignorieren.“

Spenden für Schulbücher und für die Schulspeisung im Schuljahr 2014 – 2015  zugunsten von Kindern aus bedürftigen Familien können über „Banco de Libros“ oder „Becas Comedor“ auf der Website von Educandoo – „Vuelta al Cole Soidario“ – erfolgen. Auch auf den Websites der beteiligten Organisationen Caritas, Ayuda en Acción und CONCAPA wurden entsprechende Spendenkonten eingerichtet.

Aufruf des Oppositionsführers

Auch der neue Generalsekretär der Sozialistischen Partei, Pedro Sánchez, hat sich zu diesem Thema zu Wort gemeldet und die Regierung aufgefordert, Maßnahmen zu ergreifen bzw. die Regionalregierungen dazu anzuhalten, Familien zu unterstützen, die nicht in der Lage sind zum Beginn des neuen Schuljahres ihre Kinder mit dem nötigen Schulmaterial auszustatten.

Sánchez hatte gemeinsam mit Padre Ángel, dem Gründer der Hilfsorganisation „Mensajeros de la Paz“ – Friedensboten – einen der sozialen Speisesäle besucht, welche die „Mensajeros“ in Madrid betreiben. Gemeinsam verlangten sie von der Regierung eine ehrliche  Diagnose der Realität in Spanien und Sozialleistungen für diejenigen Langzeitarbeitslosen, die Kinder zu versorgen haben. Padre Ángel bezeichnete das Schulmaterial für viele Familien als unbezahlbar und verlangte außergewöhnliche Maßnahmen um die Rückkehr in die Schule für alle Kinder zu ermöglichen. Das Leitmotiv der „Mensajeros de la Paz“ lautet: „Gib, was Du kannst und verlange, was Du brauchst“, ein Grundsatz, den sich auch die Regierung zu eigen machen sollte.

Wir bedanken uns ganz herzlich beim Pferdehof AMICAP auf Fuerteventura, der uns als „Dankeschön“ eine Spende von 50 Euro zukommen ließ. Vielen Dank auch an unseren regelmäßigen Unterstützer, die eine Patenschaft übernommen haben.

Was bisher mit den Spendengeldern geschah

Alle Spenden kommen voll den verschiedensten hier ansässigen Hilfsorganisationen zugute. Dafür bürgt die nunmehr in 30 Jahren bei seinen Lesern erworbene Reputation des Wochenblatts. Das Sonderkonto bei der Solbank wird gebührenfrei geführt. Kein Cent für Verwaltungsaufwand oder dergleichen wird von Ihren Spenden abgezweigt.

Bevor eine Hilfsorganisation vom Wochenblatt gefördert wird, unterhält man sich eingehend vor Ort mit den Verantwortlichen und macht sich ein Bild über deren Ziele, Arbeitsweise und Effektivität. Darüber wird in allen Wochenblatt-Ausgaben berichtet.

Spendenempfänger:

„La Mesa“, Puerto de la Cruz und San Isi­dro/­ Granadilla (12/09, 02/10, 03/10) Euro 7.300

Servicio Social Adeje (12/09) Euro 2.500

Sozialer Speisesaal „Hijas de Caridad“, Santa Cruz de Tenerife (02/10, 05/10, 12/10, 07/11, 01/12, 12/12) Euro 15.000

Fundación „Candelaria Solidaria“ (02/10) Euro 1.000

Kinder-Tageszentrum Padre Laraña, Santa Cruz de Tenerife (04/10, 11/10, 12/10, 04/11, 09/11, 01/12, 04/12, 12/12, 01/13, 03/13, 8/13, 01/14 Weihnachtsbescherung, 03/14, 04/14) Euro 23.835

Caritas Puerto de la Cruz (06/10, 08/10, 01/11, 10/11) Euro 3.000

Sozialer Speisesaal „San Pío X“, Santa Cruz de Tenerife (09/10, 01/13) Euro 4.500

Caritas Teneriffa (03/11) Euro 3.000

Sozialer Speisesaal „Casa de Acogida María Blanca“, Puerto de la Cruz (8/11, 01/12, 9/12, 12/12, 03/13, 12/13, 2/14, 03/14) Euro 10.930

Caritas „Virgen de los Dolores“, Puerto de la Cruz (01/12, 09/12, 06/13, 06/14) Euro 3.750

Caritas Los Cristianos (02/12) Euro 2.000

Sozialer Speisesaal „San Vicente de Paúl“, La Laguna (05/12, 12/12, 2/14) Euro 6.000

Vier Hilfsstellen der Caritas, Puerto und Umgebung: „Virgen de los Dolores“, „San Juan de Padua“, „La Candelaria“ und „Peña de Francia“ (12/12, 3/13, 12/13, 3/14) zusammen Euro 8.000

Kinder-Tageszentrum in La Vera (1/13, 8/13, 03/14, 04/14) Euro 2.483,83

Caritas Los Potreros, Los Realejos (05/13, 9/13, 12/13) Euro 1.800

Einladung zum Mitmachen

Die Idee ist ganz einfach: Sie spenden einen Einmalbetrag oder sagen zu, monatlich ein Jahr lang, „Überwinterer“ vielleicht auch nur ein halbes Jahr lang, einen festen Betrag auf das Sonderkonto unserer Gemeinschaftsaktion „Aus Geben wächst Segen“ bei der Sol Bank einzuzahlen. Bankdirektor Don Emilio Bas Castells führt dieses Konto für uns kos­tenlos. Das Wochenblatt garantiert, dass jeder Cent von diesem Konto ohne Abzug Hilfsorganisationen auf Teneriffa zugute kommen wird. Von der Organisation, die Ihr Geld erhalten hat, bekommen Sie auf Wunsch eine Spendenbescheinigung. Als Vorbild für mögliche weitere Spender zur Nachahmung werden im Rahmen des „Spendenbarometers“ die Namen der Mitmachenden, sowie Höhe der Beträge in jeder Wochenblatt-Ausgabe veröffentlicht. Sie können sich dazu auch einen „Mitmachnamen“ ausdenken, unter dem Ihre Gabe genannt wird.

Spendenkonto bei der Solbank: 00810403340001185625

IBAN: ES1400810403340001185625

BIC: BSABESBB

Das Online-Spendenformular finden Sie hier:

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