Schwarzgeldfahnder in Aktion


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Gelder an der Grenze zu Andorra beschlagnahmt

Was für die Deutschen Liechtenstein und die Schweiz, das war für Spanier und Franzosen Andorra – zumindest so lange, bis vor kurzem der Austausch von Steuerdaten mit Spanien vereinbart wurde.

Andorra – Seither kontrolliert die Guardia Civil an der Grenze verstärkt Reisende nach Bargeld, das den Freibetrag von 10.000 Euro überschreitet. Ertappten die Fahnder 2009 nur vier „Geldschmuggler“, so waren es in diesem Jahr bereits 20, denen man insgesamt 609.000 Euro abnehmen konnte, fast achtmal so viel wie im Vorjahr. Andorra war mit seinen geringen Steuern schon immer attraktiv für Investoren gewesen, zumal es an Frankreich und Spanien grenzt. Da der kleine Pyrenäenstaat jährlich von 12 Millionen Touristen besucht wird, meist zum Wintersport, ist ein Kurzbesuch des Fürstentums durchaus unauffällig. Doch die verstärkten Kontrollen besonders von Autos höherer Preisklassen bringen jetzt mehr Geld in die notorisch klammen spanischen Staatskassen. Wer erwischt wird, muß sein Geld bis auf 1.000 Euro zunächst abgeben, bis später entschieden wird, was davon, wenn überhaupt, zurückerstattet wird. Das hängt von der folgenden Untersuchung der Umstände ab.

Der andorranische Regierungschef Jaume Bartomeu erklärte hingegen in der Börse von Barcelona, der stärkere Kapitalabfluss nach Spanien sei eher dem Geldmangel in der Krise als den neuen Vereinbarungen zum Datenaustausch geschuldet und bezeichnete die bisher beschlagnahmten Summen als „unbedeutend“. 

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