Segler aus Seenot gerettet


© EFE

Russe wollte im Segelboot den Atlantik überqueren

Ende Mai sorgte ein russischer, im letzten Jahr auf Teneriffa gelandeter Seefahrer für eine umfangreiche Rettungsaktion, die nach zwei Tagen für den in Seenot Geratenen glücklich ausging.

Die Geschichte von Andrei Novosolov klingt abenteuerlich. Nach eigenen Angaben soll der Journalist in Russland wegen seiner politischen Einstellung vom Geheimdienst FSB, dem ehemaligen KGB, verfolgt worden sein. Er sei nach Frankreich geflohen und habe sich dort von einem Freund das Segelboot Overlander ausgeliehen, um nach Amerika weiterzureisen und dort politisches Asyl zu beantragen, so der 50-Jährige. Doch im Juli vergangenen Jahres hatte er eine Panne und landete erst einmal in Arico auf Teneriffa. Dank der Hilfsbereitschaft der Bevölkerung brachte er sein Boot einigermaßen auf Vordermann. Vor anderthalb Monaten startete er einen ersten Anlauf, doch das weiterhin nicht seetüchtige Segelboot musste gerettet werden. Daraufhin verhängte die Küstenwache ein Auslaufverbot.

Am 25. Mai stach Novosolov erneut in See. Bereits am folgenden Morgen wurde das manövrierunfähige Boot von einem Handelsschiff 31 Seemeilen südöstlich von Teneriffa gesichtet. Kurz darauf kenterte das Boot und sank wenig später; der Russe rettete sich in eine Rettungsinsel. Da Novosolov weder Funkbarke noch Leuchtpistole mit genommen hatte und über sein einziges Kommunikationsgerät – das Handy – ständig mit seiner Mutter kommunizierte, fiel die Ortung äußerst schwer. Erst nach zwei Tagen stießen die beiden Rettungshubschrauber und das Rettungsschiff 80 km vor der Küste auf den in Seenot Geratenen. Novosolov wurde vom Hubschrauber gerettet und heil zum Südflughafen gebracht.

Gegenüber einer Tageszeitung kündigte Antonio Padrón von der Küstenwache an, man wolle den leichtsinnigen Russen wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt anzeigen. Außerdem solle er die Rettungskosten von rund 15.000 Euro übernehmen.

Über Wochenblatt

Das Wochenblatt erscheint 14-tägig mit aktuellen Meldungen von den Kanaren und dem spanischen Festland. Das Wochenblatt gilt seit nunmehr 36 Jahren als unbestrittener Marktführer der deutschsprachigen Printmedien auf den Kanarischen Inseln.