Sommerurlaub 2021: Tourismusministerin unbeirrt optimistisch

Reyes Maroto (2. v. l. ) stellte in Jameos del Agua die neue „Strategie für nachhaltige Urlaubsdestinationen“ vor. Foto: efe

Reyes Maroto (2. v. l. ) stellte in Jameos del Agua die neue „Strategie für nachhaltige Urlaubsdestinationen“ vor. Foto: efe

Reyes Maroto stellte auf Lanzarote die neue Strategie für mehr Nachhaltigkeit im Tourismus vor

Lanzarote – Die spanische Tourismusministerin Reyes Maroto hat erneut die Kanarischen Inseln besucht. Auf Lanzarote stellte Maroto die vom Staatssekretariat für Tourismus neu entwickelte Strategie für nachhaltige Urlaubsdestinationen – Estrategia de sostenibilidad en destino – vor und kündigte die Investition von insgesamt 1,9 Milliarden Euro in Projekte zur Förderung der Nachhaltigkeit innerhalb der nächsten drei Jahre an.
Angesichts der wegen der anhaltenden Tourismusflaute angespannten Lage auf den Inseln war die Ministerin sichtlich bemüht, Optimismus zu verbreiten. Sie zeigte sich davon überzeugt, dass es eine touristische Sommersaison 2021 geben werde, und dass die Kanaren das Jahr 2021 mit rund 6,5 Millionen Touristen abschließen werden, was der Hälfte der Urlauberzahl des letzten Jahres vor der Pandemie – 2019 – entspricht. Der Sommer und die ersten Monate der nächsten Wintersaison könnten für die Erholung der Branche entscheidend sein, meint die Ministerin. Doch ihre unbeirrte Zuversicht steht im Gegensatz zu dem herrschenden Pessimismus in einem Sektor, der längst entmutigt ist, nicht zuletzt durch die schleppende Impfkampagne, die nun befürchten lässt, dass der touristische Sommer 2021 ebenso enttäuschend ausfallen wird wie Ostern, die vergangene Wintersaison und der letzte Sommer.
Der Optimismus des Ministeriums stützt sich derweil auf die Aussicht, dass die Impfkampagne in den kommenden Wochen weiter beschleunigt und der europäische Impfpass eingeführt wird. Laut Einschätzung des Ministeriums könnten Reisende schon im Juni auf den Flughäfen den Impfpass vorlegen, um nachzuweisen, dass sie entweder gegen Covid-19 geimpft sind oder die Infektion überstanden haben bzw. einen PCR-Test mit negativem Ergebnis vorweisen können.
Bei einem Besuch in Jameos del Agua kündigte Reyes Maroto an, dass für die Kanarischen Inseln in den nächsten drei Jahren 1,9 Milliarden Euro für Projekte zur Förderung der Nachhaltigkeit im Tourismus vorgesehen sind. Dies stelle einen erheblichen Anteil der insgesamt 3,4 Milliarden Euro dar, die Spanien aus dem EU-Programm „Next Generation EU“ im Bereich Tourismus bereitstellen wird. Maroto erklärte, dass sowohl die Kanaren als auch die Balearen von diesen Hilfen besonders begünstigt sein werden. Die Projekte, die für eine Finanzierung aus diesem Fonds infrage kommen, müssen die Förderung von Nachhaltigkeit auf verschiedenen Gebieten zum Ziel haben. Nach dem Wunsch der Regierung sollen die Pläne, die sich um eine Finanzierung aus dem EU-Corona-Hilfsprogramm bewerben, u.a. den Einsatz von erneuerbaren Energien fördern, die CO2-Bilanz verbessern oder beispielsweise Hotels und Gaststätten in die Kreislaufwirtschaft integrieren. Parallel solle aber auch eine sozialwirtschaftliche Nachhaltigkeit gefördert werden.
Die neue „Strategie für nachhaltige Urlaubsdestinationen“, die Maroto in Jameos del Agua vorstellte, berücksichtige ihrer Beschreibung nach, aktuelle Herausforderungen wie den Klimawandel und die Digitalisierung und soll dazu beitragen, das touristische Angebot zu diversifizieren und saisonunabhängiger zu machen. Die Strategie, die vom Staatssekretariat für Tourismus unter der Leitung von Fernando Valdés entwickelt wurde, ist auf die drei großen Marktsegmente Sonne und Strand, Landtourismus und Städtereisen ausgerichtet. Im Bereich Badeurlaub, der in Spanien nahezu 65% vom Gesamtaufkommen ausmacht und die großen Urlaubsgebiete der Kanaren einschließt, ist laut Valdés die Veränderung des Wettbewerbsmodells die größte Herausforderung. Quantität durch Qualität zu ersetzen sei dabei der Schlüssel, um mit weniger Urlaubern gleiche Gewinne zu erzielen.

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