Sonderbehandlung


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Weder der Schwiegersohn des Königs, Iñaki Urdangarín, noch der Generaldirektor der Banco Santander, Emilio Botín, oder der Richter Baltasar Garzón genossen ein derartiges Privileg und durften den Obersten Gerichtshof in Madrid aus dem Auto durch die Garage betreten.

Madrid – Das wurde jetzt Rosalía Iglesias, der Ehefrau des ehemaligen Schatzmeisters der PP, Luís Barcenas, zuteil, die sich wegen Steuerhinterziehung in Höhe von 500.000 Euro verantworten muss. Offenbar wollte ihr das Innenministerium die Konfrontation mit den Medien ersparen. Iglesias hatte 2006 den Betrag von 500.000 Euro in 500-Euro-Scheinen auf ihr Konto eingezahlt. Sie konnte dem Finanzamt jedoch keine plausible Angabe über die Herkunft des Geldes machen. Zunächst hieß es, sie habe eine Immobilie 1987 für 1.803 Euro erworben und 2006 für 558.196 Euro verkauft, ohne einen Beweis dafür zu erbringen. Später sagte sie dann, das Geld stamme aus dem Verkauf von 25 Kunstwerken, jedoch ohne jegliche Unterlagen. Ehemann Luis Bárcenas wurde seinerzeit von der Partei fallengelassen, nachdem eine Korruptionsklage gegen ihn lief, die jedoch später nicht durch Beweise untermauert werden konnte. Jetzt könnte der Fall wieder aufgerollt werden, denn Rosalia hatte niemals ein eigenes Einkommen.

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