Sozialisten entlassen Abgeordneten


Der Präsident der Kreisverwaltung weigert sich zurückzutreten

Der so genannte Fall Brugal, eine Korruptionsaffäre bei der es um die Müllabfuhr im Landkreis Alicante geht, hat sein erstes politisches Opfer gefordert.

Alicante – Es handelt sich allerdings nicht um ein Mitglied der dort regierenden Partido Popular sondern um den Fraktionssprecher der Sozialisten in der regionalen Verwaltung Antonio Amorós. Er trat vor einigen Tagen von seinem Posten zurück, nachdem ihm seine Partei die Mitgliedschaft aberkannt hatte, weil er in den Skandal verwickelt zu sein scheint.

Neben seinem Posten als Abgeordneter verfügt er über einen großen Einfluss auf die Direktion der Sozialisten in der Region Valencia und steht der Familie der Organisations-Sekretärin der Partei und Senatsabgeordneten Leire Pajín nahe.

Partido Popular hat es jedoch bislang vermieden, disziplinarische Maßnahmen gegen ihre Regionalpolitiker zu ergreifen, die in den Fall verwickelt sind. Darunter kein Geringerer als der Präsident der Regierung des Landkreises José Joaquín Ripoll, dem nach den polizeilichen Untersuchungen zur Last gelegt wird, man habe ihm zwei Wohnungen angeboten, wenn er sich bei der Vergabe der Verträge für die Müllabfuhr für ein bestimmtes Unternehmen einsetzt. Auch soll er wiederholt die Luxusyacht des Direktors dieser Firma benutzt haben. Das alles bestreitet Ripoll jedoch energisch.

Bei den Untersuchungen dieser Machenschaften durch die Justiz sind jedoch in diesem Zusammenhang noch weitere Korruptionsfälle ans Tageslicht gekommen. So soll einer der beteiligten Unternehmer zwei lokale Radiosender aufgekauft haben, damit Ripoll diese komplett kontrollieren konnte.

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