Sozialisten steigen in der Gunst der Wähler


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Die Korruptionsaffäre macht der Partido Popular zu schaffen

Wäre am nächsten Sonntag Wahltag, würde die konservative Partido Popular 39,5 % der Stimmen erhalten, die Sozialisten dagegen 38 %.

Madrid – Trotzdem sind für die Partei von José Luis Rodríguez Zapatero die viel zitierten grünen Sprossen zu erkennen, denn der Vorsprung der PP ist gegenüber der letzten Umfrage auf 1,5 % zusammengeschmol­zen. Das geht aus einer Umfrage hervor, die zwischen dem 6. und 14. April stattfand, nachdem ein Teil der Untersuchungsakten des Korruptionsskandals freigegeben worden war, der als Fall Gürtel bekannt ist. Die Sozialisten konnten demnach in der Wählergunst zwei Prozent wettmachen – von 36 auf 38 %, während die PP einen halben Punkt verlor. Somit sind die Sozialisten neben den baskischen Nationalisten die einzige Partei, die einen Anstieg verzeichnen konnte.

Schlechtes Krisenmanagement

Die Spanier haben nach wie vor eine negative Meinung über die politische Situation, 63 % bezeichnen sie als schlecht oder sehr schlecht. Dieser Prozentsatz steigt noch, wenn nach der wirtschaftlichen Situation gefragt wird und für 80 % der Befragten ist die Arbeitslosigkeit das schwierigste Problem.

Von allen Spitzenpolitikern erhielt Josep Antoni Durán Lleida von den katalonischen Nationalisten die beste Note. Er hatte sich in den letzten Wochen für einen Staatspakt stark gemacht, um die Wirtschaftskrise zu überwinden. Das hat ihm bei den befragten Personen Sympathiepunkte ein­gebracht. Auf dem zweiten Platz liegt Präsident Zapatero der jedoch genau wie Oppositionsführer Rajoy gegenüber der letzten Umfrage Punkte verloren hat.

52 % der befragten Personen beurteilen die Arbeit der Regierung als schlecht oder sehr schlecht, nur 9,2 % finden sie gut oder sehr gut und sogar 59,6 % beurteilen die Arbeit der wichtigsten Oppositionspartei als negativ.

Schlechte Noten

Keines der Mitglieder der Regierung Zapatero konnte die Bestnote fünf erreichen. Die beliebtesten Minister sind Innenminister Alfredo Pérez Rubalcaba und Verteidigungsministerin Carme Chacón. Regierungschef Zapatero erreichte die Note 3,71 also 0,3 weniger als im Januar. PP-Chef Rajoy erreichte Note 3,09 und damit 0,4 unter dem Januar-Ergebnis.

Trotz der Krise besitzt der Präsident erheblich mehr Vertrauen in der Wählerschaft als sein Konkurrent Rajoy. 82 % der Befragten haben wenig oder kein Vertrauen zu ihm. 51 % sind der Meinung, dass die PP eine Partei mit zahlreichen internen Konflikten ist. 50 % glauben, dass sie in zahlreiche Korruptionsfälle verwickelt ist und von der Wirtschafts-Lobby beeinflusst wird.

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