Spanien plant strenge Maßnahmen gegen Wasserverschwendung


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Derzeit werden täglich 171 l Wasser pro Einwohner verbraucht

Nach zwei Jahren Dürre plant die spanische Regierung jetzt Maßnahmen, durch die die Bevölkerung zum „vernünftigen Umgang mit dem immer knapper werdenden Rohstoff Wasser“ angehalten werden soll.

Madrid – Wie Umweltministerin Cristina Narbona Ende Oktober zum Auftakt eines nationalen Wassergipfels erklärte, werden in Spanien derzeit durchschnittlich 171 l Wasser pro Tag und Einwohner verbraucht. Um dieser Wasserverschwendung Einhalt zu gebieten, sei nun eine entsprechende Reform geplant, gab Narbona bekannt.

Hauptpunkt des neuen Wassergesetzes ist allerdings nicht vorrangig die Bestrafung der einzelnen Bürger bei übermäßigem Wasserverbrauch, beispielsweise durch höhere Wassertarife ab einem bestimmten Verbrauch. Nein, vielmehr sollen jedem Bürger per Gesetz 60 l Wasser pro Tag garantiert werden.

Die 60 l sind dabei vorerst nur eine vorläufige Ziffer, die auf einer Empfehlung der Umweltschutzorganisation Ecologistas en Acción beruht. Spanien soll damit einmal mehr zahlreichen anderen Ländern als gutes Beispiel vorangehen, denn an vielen Orten der Welt sind nicht einmal 30 l pro Einwohner und Tag garantiert, geschweige denn 60 l.

Auch hat bislang kein Land der Welt das Recht auf Wasser in seiner Gesetzgebung verankert.

Wie genau die Bürger durch Maßnahmen wie die Verteuerung der Wassertarife ab einem gewissen Verbrauch etc. zu einem vernünftigeren Umgang mit dem knappen Gut angehalten werden sollen, wurde bislang allerdings noch nicht bekannt gegeben und wird wohl auch noch viele Verhandlungen und Polemik nach sich ziehen. Nicht zuletzt, weil bislang die einzelnen Gemeinden festlegen können, wie die Wassertarife angewandt werden.

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