Spanien will Afrika in der UNO verteidigen


Industrieminister Soria macht Kampagne für einen Sitz im Weltsicherheitsrat

Spanien bewegt zurzeit alle diplomatischen Möglichkeiten, die zur Verfügung stehen, um jegliche Unterstützung zu erhalten. Die Regierung will einen der beiden Sitze im Weltsicherheitsrat ergattern, die „rotieren“ und alle zwei Jahre neu besetzt werden.

Madrid – Die beiden Konkurrenten, die sich ebenfalls um einen der Sitze bewerben, die Mitte Oktober vergeben werden sollen, sind die Türkei und Neuseeland.

Afrika ist ein Kontinent, der ausschlaggebend für die Abstimmung ist. Aus diesem Grund hat José Manuel Soria, der spanische Minister für Industrie, Energie und Tourismus, bei einem Seminar über Investitionen, das in New York stattfand, ausdrücklich um Unterstützung gebeten.

„Wir könnten Ihre Interessen aus einer höheren Position in den Vereinten Nationen verteidigen“, erklärte der Minister auf der Veranstaltung. „Spanien glaubt fest an Afrika, deshalb wollen wir unsere Relationen verstärken“, versicherte er. Er unterstrich wiederholt die Möglichkeiten, welche der Kontinent bietet. „Die Zukunft ist bereits Gegenwart“, rief er seinen Zuhörern zu.

Auch der spanische Botschafter vor den Vereinten Nationen, Román Oyarzun, unterstrich immer wieder, dass Afrika eine Region in vollem Umbruch ist. „Der Kontinent verfügt über elf der zwanzig Staaten, deren Wirtschaft weltweit am stärksten wächst“. Der Diplomat bemüht sich darum, das falsche Bild von Afrika als negative und arme Region zu korrigieren. „Die verfehlten Ziele und die Schwierigkeiten dürfen den Fortschritt nicht überschatten“, erklärte er unter anderem.

Spanien hat seine Präsenz in Afrika in den vergangenen sieben Jahren verdoppelt. Inzwischen ist der Kontinent in wirtschaftlicher Hinsicht ebenso wichtig geworden wie Lateinamerika. Ein Beweis dafür, wie wichtig Afrika für Spanien ist, sei die Tatsache, dass Mariano Rajoy der einzige europäische Staatsführer gewesen sei, der am Gipfeltreffen der Afrikanischen Union im vergangenen Juni teilgenommen habe, argumentierte Minister Soria bei seiner Rede in New York.

An dem Seminar, das im Institut Cervantes in New York stattfand, nahmen Minister aus Namibia, Sambia und Simbabwe teil. „Afrika kann in jeder Situation und an jedem Ort mit uns rechnen“, rief Soria seinen rund fünfzig Zuhörern zu. „Spanien kann seine Erfahrungen auf den Sektoren Energie, Infrastrukturen und Tourismus zur Verfügung stellen und das könnte sehr rentabel für ihre Wirtschaft sein“.

Soria traf sich auch mit den Verantwortlichen der Tourismusbüros der Vereinigten Staaten, um zu ergründen, warum aus dem Land mit dem weltweit höchsten touristischen Potenzial sich lediglich zwei Prozent für eine Reise nach Spanien entscheiden.

Bevor er nach Washington weiterreiste, um sich mit der Präsidentin des Weltwirtschafts-Fonds Christine Lagarde zu treffen, besuchte er eine Gruppe von Investoren der Wall Street, um ihnen zu versichern, dass trotz der sichtbaren Verbesserungen einiger Indikatoren der spanischen Wirtschaft die Regierung Rajoy weiter mit den politischen Reformen bis zum Ende der Legislatur fortfahren werde.

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