Spanisch auf dem Vormarsch

Länder, in denen Spanisch Amtssprache ist (dunkelbraun) bzw. in denen über eine Million (rot), über 100.000 (rosa) oder über 20.000 (altrosa) Menschen Spanisch sprechen, sind über den gesamten Globus verteilt. Foto: MIGANG2G

Länder, in denen Spanisch Amtssprache ist (dunkelbraun) bzw. in denen über eine Million (rot), über 100.000 (rosa) oder über 20.000 (altrosa) Menschen Spanisch sprechen, sind über den gesamten Globus verteilt. Foto: MIGANG2G

Die Zahl der Menschen, die Spanisch sprechen, ist im letzten Jahrzehnt um 33% gestiegen

Madrid – Die spanische Sprache liegt weiterhin an dritter Stelle der meistgesprochenen Sprachen der Welt, hinter Englisch und Mandarin-Chinesisch. Zurzeit sind nach dem jüngsten Bericht des Cervantes-Instituts 585,8 Millionen Menschen der spanischen Sprache mächtig. Das entspricht 7,5% der Weltbevölkerung.
Im Jahr 2010 waren es noch 438,9 Millionen. Somit hat sich ihre Zahl im letzten Jahrzehnt um 33% bzw.146,8 Millionen erhöht. Der Hauptgrund dafür ist, dem Cervantes-Institut zufolge, das Bevölkerungswachstum in Lateinamerika, und innerhalb der spanischsprechenden Volksgruppen in den USA. Auch ist die Zahl derer, die Spanisch als Fremdsprache lernen, um 60% gestiegen. Nicht nur, weil es mehr geworden sind, sondern auch, weil Spanischschüler, vor allem aus Afrika, in die Statistik Eingang gefunden haben, von denen man zuvor nicht gewusst hatte, dass es sie gibt.
Beim Sprachtourismus, den Auslandsaufenthalten, die dem Erlernen einer Sprache dienen, liegt das Spanische weltweit an zweiter Stelle. Allein nach Spanien kamen im Jahr 2019 rund 907.000 Sprachschüler, der Großteil im Alter über 30 Jahre. 65% von ihnen kommen aus Europa, 20% aus Asien. Frauen sind bei Sprachreisen mit 64% in der Mehrheit.
Auch bei den internationalen Institutionen ist Spanisch eine der meistgebrauchten Sprachen. In der UNO liegt die Sprache diesbezüglich an dritter, in der EU an vierter Stelle.
Der Cervantes-Bericht wird seit 1998 alljährlich veröffentlicht. Der Direktor des Instituts, Luis García Montero, erläuterte bei der Präsentation, im Blickpunkt des diesjährigen Berichts stehe die Betrachtung „wie Sprache und Identität im Individuum und der Gesellschaft miteinander verbunden sind“.

Muttersprachler, Fremdsprachler und Sprachschüler

Die nahezu 586 Millionen Spanischsprechenden werden in der Studie in drei Gruppen eingeteilt. Die Muttersprachler machen mit knapp 489 Millionen 6,3% der Weltbevölkerung aus. Nur das Mandarin-Chinesisch hat mit 950 Millionen mehr Muttersprachler aufzuweisen. Die meisten Spanisch-Muttersprachler leben in Mexiko (123,7 Mio.), Kolumbien (49,9 Mio.) und Spanien (43,2 Mio.).
Des Weiteren gibt es die Gruppe mit „eingeschränkter Sprachkompetenz“. Die 74,7 Millionen Personen, die zu dieser Kategorie gezählt werden, haben Spanisch als Fremdsprache gelernt und sind in der Lage, sich mehr oder weniger gut in dieser Sprache zu verständigen. Die dritte Gruppe sind die Sprachschüler, die erst noch dabei sind, Spanisch zu erlernen. Von ihnen gibt es 22,3 Millionen in 110 Ländern. Die meisten Spanischschüler leben in den USA (8 Millionen), gefolgt von Brasilien (6,1 Millionen). Ein interessantes Detail ist in diesem Zusammenhang, dass es in Benin in Westafrika mit seinen elf Millionen Einwohnern satte 412.000 Spanischlernende gibt.

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