Spanische „Bad Bank“ fährt ihr schlechtestes Ergebnis ein

Jaime Echegoyen, Präsident der spanischen Bad Bank Sareb Foto: EFE

Jaime Echegoyen, Präsident der spanischen Bad Bank Sareb Foto: EFE

Die Sareb-Bank erlitt Verluste in Höhe von 1,073 Milliarden Euro

Madrid – Sareb hat im vergangenen Jahr 2020 Verluste in Höhe von 1,073 Milliarden Euro eingefahren und damit den historischen Rekord von 2019 noch um 13,3% übertroffen.
Die spanische Bad Bank mit dem sperrigen Namen „Sociedad de Gestión de Activos procedentes de la Reestructuración Bancaria“ (Verwaltungsgesellschaft für Aktiva aus der Banken-Umstrukturierung) wurde 2012 ins Leben gerufen, um nach dem Platzen der Immobilienblase „toxisch“ gewordene Aktiva der spanischen Banken (mit Ausnahme der BBVA) aufzunehmen.
Die Banken gründeten die Gesellschaft unter 46-prozentiger Beteiligung des Staates und verschoben dorthin alle Aktiva, die ihre Bilanzen belasteten, vor allem schwer einzutreibende Hypothekenkredite und schwer zu veräußernde Immobilien. Der Verwaltungsgesellschaft Sareb wurde die Aufgabe übertragen, die belasteten Aktivposten innerhalb von 15 Jahren mit dem größtmöglichen Gewinn bzw. mit dem geringstmöglichen Verlust zu veräußern. Nachdem es sich in den ersten Jahren als äußerst schwierig erwies, die problematischen Kredite direkt zu verkaufen, wird nun die Strategie gefahren, die Kredite mittels Hypothekvollstreckung, Restschuldenerlass bei Überschreibung der Immobilie an die Bank (dación en pago) und ähnlicher Maßnahmen in Immobilienvermögen umzuwandeln, das – so die Hoffnung – leichter zu verkaufen ist.
Der Verwaltungsrat der Sareb, der im März den Geschäftsbericht 2020 verabschiedet hat, weist darauf hin, dass die Negativbilanz der Bad Bank im Staatsdefizit, welches das Finanzministerium kürzlich bekannt gegeben hat, schon enthalten ist und somit keine Erhöhung des Defizits bedeutet. Aus buchhalterischen Gründen hatte nämlich das Statistische Amt der EU, Eurostat, Spanien dazu verpflichtet, die Verbindlichkeiten der Sareb von 35 Milliarden Euro in das öffentliche Defizit mit aufzunehmen, was die Staatsverschuldung auf 120% des BIP in die Höhe getrieben hat.
Die Corona-Krise hat sich auf die Tätigkeit der Sareb verheerend ausgewirkt. Ihre Einnahmen sind um 38% auf 1,422 Milliarden Euro zusammengeschmolzen. Von diesen stammen 567 Millionen Euro aus dem Geschäft mit den unbezahlten Krediten, ein Rückgang um 40% gegenüber 2019, und 848 Millionen Euro aus dem Verkauf von Immobilien, eine Verringerung von 36% im Vergleich zum Vorjahr.

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