Starke Brandung mit schrecklichen Folgen

Rote Flaggen warnten vor der Gefahr, wie hier in der Bucht von Las Canteras in Las Palmas de Gran Canaria. Foto: EFE

Rote Flaggen warnten vor der Gefahr, wie hier in der Bucht von Las Canteras in Las Palmas de Gran Canaria. Foto: EFE

Vier Menschen ertranken innerhalb weniger Tage

Kanarische Inseln – Der starke Seegang, der während des Tiefs „Celia“ insbesondere an der Küste mit hohen Wellen und einer heftigen Brandung zu spüren war, hat vier Todesopfer gefordert.

Die kanarische Regierung gab für den 12. und 13. März eine Unwetterwarnung für alle Küstenzonen heraus und wies darauf hin, dass mit bis zu fünf Meter hohen Wellen gerechnet werden müsse. Es wurde ausdrücklich davor gewarnt, sich in Meeresnähe aufzuhalten.

An beiden Tagen mussten Rettungskräfte auf verschiedenen Inseln dennoch mehrfach ausrücken, um in Not geratenen Badenden zu helfen. In vier Fällen kam die Hilfe zu spät.

Die kanarische Rettungsleitstelle 112 meldete, dass am zweiten Märzwochenende vier Menschen auf den Kanaren ertranken. Ein 56-jähriger Deutscher, der im Naturschwimmbecken bei El Pescante in Hermigua (La Gomera) in Not geriet, konnte nur noch tot geborgen werden. Seine 9-jährige Tochter wurde von den Rettungskräften wiederbelebt und in kritischem Zustand in die Klinik La Candelaria auf Teneriffa gebracht. In diesem Fall gestaltete sich der Rettungseinsatz besonders schwierig, weil Polizei und Sanitäter die letzten 500 Meter zu dem Naturschwimmbad zu Fuß zurücklegen mussten. Die Zufahrt zu diesem Küstenabschnitt ist wegen Steinschlaggefahr gesperrt.
Ein weiterer Mann ertrank im Küstenort Bajamar auf Teneriffa. In Pájara (Fuerteventura) und im Naturschwimmbecken Pozo de las Calcosas (El Hierro) ertranken zwei Frauen.

80% der Ertrinkungsopfer sind Ausländer

Die Organisation „Canarias, 1.500 kilómetros de costa“, die sich seit Jahren mit Kampagnen in der Unfallprävention an der kanarischen Küste engagiert, hat darauf hingewiesen, dass 80% der Ertrinkungsopfer auf den Kanarischen Inseln Ausländer sind. Sebastián Quintana, Sprecher der Organisation, erklärte, dass es oftmals Touristen sind, die in schlimme Notsituationen geraten, weil sie die Gefahr des Meeres unterschätzen.

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