Start für den Rückbau der Raffinerie

Teilansicht der Raffinerie von Cepsa am Stadtrand von Santa Cruz. Foto: EFE

Teilansicht der Raffinerie von Cepsa am Stadtrand von Santa Cruz. Foto: EFE

Die Kanarische Regierung und Cepsa haben vereinbart, dass im März mit dem Abbau und der Dekontaminierung des Industrie­geländes begonnen wird

Teneriffa – Die stillgelegte Erdölraffinerie in Santa Cruz de Tenerife wird in den nächsten Jahren rückgebaut und das Gelände, das der Größe von 50 Fußballfeldern entspricht, der Stadt zur Verwirklichung des Projektes „Santa Cruz Verde 2030“ zur Verfügung gestellt.

Dies kündigten nach einem Treffen im Regierungssitz in Santa Cruz de Tenerife der kanarische Präsident, Ángel Víctor Torres, und der CEO des spanischen Erdölkonzerns, Maarten Wetselaar, an. An dem Treffen nahmen auch der Leiter des kanarischen Ressorts für ökologischen Wandel und Bekämpfung des Klimawandels, José Antonio Valbuena, sowie der Direktor von Cepsa auf den Kanarischen Inseln, José Manuel Fernández-Sabugo, teil.

Im Anschluss an die Besprechung, in der die Roadmap für den Rückbau der Raffinerie und die Dekontaminierung des Industriegeländes besiegelt wurde, kündigten Torres und Wetselaar den Beginn der Bauarbeiten für März an.
„In wenigen Wochen werden wir, anstatt der Grundsteinlegung, die Abtragung der ersten Rohre feiern, womit der Prozess beginnt, um Santa Cruz das Gelände zurückzugeben, das in Grünzonen verwandelt wird“, freute sich der kanarische Regierungschef.

Die Weichen für den Rückbau der Raffinerie wurden bereits 2018 mit der Unterzeichnung eines Abkommens zwischen dem damaligen Cepsa-CEO Pedro Miró und Santa Cruz‘ Bürgermeister José Manuel Bermúdez gestellt. Darin verpflichtete sich das spanische Erdölunternehmen, an dem zukunftsweisenden Projekt „Santa Cruz Verde 2030“ für eine neue, umweltfreundlichere Stadt mitzuwirken und dafür das Gelände der Raffinerie zur Verfügung zu stellen.

V.l.n.r.: José Manuel Fernández-Sabugo, Cepsa-Direktor Kanarische Inseln, Kanarenpräsident Ángel Víctor Torres, Cepsa-CEO Maarten Wetselaar und José Antonio Valbuena, Leiter des Ressorts für ökologischen Wandel. Foto: efe
V.l.n.r.: José Manuel Fernández-Sabugo, Cepsa-Direktor Kanarische Inseln, Kanarenpräsident Ángel Víctor Torres, Cepsa-CEO Maarten Wetselaar und José Antonio Valbuena, Leiter des Ressorts für ökologischen Wandel. Foto: efe

Ein historischer Wandel

Mit dem Beginn der ersten Phase des Rückbaus, die bis zum Jahr 2025 abgeschlossen sein soll, beginnt ein historischer Wandel für Teneriffas Hauptstadt. Die Raffinerie gehört seit 1930 zum Stadtbild und Santa Cruz war der erste Standort in Spanien, an dem Erdöl raffiniert wurde. In den Jahren 1987 bis 1991 gewann Santa Cruz einen Teil des Geländes der Raffiniere zurück, wodurch im Stadtteil Cabo Llanos unter anderem das Messezentrum gebaut werden konnte. Im Jahr 2013 stellte Cepsa die Erdölraffinierung in Santa Cruz ein. Seither werden die Tanks nur noch zur Lagerung von Treibstoff genutzt.

Nach der ersten Phase des Rückbaus ist in einer zweiten Phase die Verlegung der noch in Nutzung befindlichen Tanks in das Industriegebiet beim Hafen von Granadilla vorgesehen. „Unser Ziel ist es, den Rückbau bis zum Jahr 2030 abzuschließen“, erklärte Ángel Víctor Torres.

573.000 Quadratmeter für eine „neue Stadt“

Mit dem Projekt „Santa Cruz Verde 2030“ wird sich das ehemalige Industriegelände in einen vollkommen neuen Stadtbereich verwandeln, der von weitläufigen Grünzonen geprägt sein soll. Das mehr als eine halbe Million Quadratmeter große Gebiet wird sowohl für touristische als auch für Wohninfrastruktur genutzt werden. Es soll ein neuer Zugang zum Meer mit einem Strand entstehen, der mit einer Meerespromenade und einem Radweg verbunden wird.

José Manuel Bermúdez, Bürgermeister von Santa Cruz de Tenerife, erklärte, die „neue Stadt“ werde ebenso grün wie modern sein. Auch Ángel Víctor Torres hält das Projekt „Santa Cruz Verde 2030“ für zukunftsweisend und beispielhaft, was die Energiewende und den ökologischen Wandel anbelangt.

Der CEO des Erdölunternehmens, Maarten Wetselaar, erklärte dazu: „Cepsa hat seit mehr als 90 Jahren maßgeblich zur sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung auf den Kanaren beigetragen und außerdem die Energieversorgung gewährleistet. Nun wollen wir uns ebenso entschieden mit Blick in die Zukunft, gemeinsam mit den öffentlichen Institutionen, an dem Prozess der Energiewende beteiligen.“

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