Trotzdem streiken die Piloten wieder zwischen dem 9. April und dem 20. Juli
Am 25. März hob in Madrid der erste Flieger der neuen Billig-Airline Iberia Express ab. Doch da die Verhandlungen zwischen Iberia und den Piloten gescheitert sind, rief die Gewerkschaft Sepla erneut zu Streiks auf. Am 23. März stellte Luis Gallego, geschäftsführendes Vorstandsmitglied von Iberia, das neue Tochterunternehmen vor, das bereits in diesem Jahr 2,5 Millionen Passagiere transportieren soll.
Madrid – Während der Sommersaison wird Iberia Express nach und nach 14 Flugzeuge eingliedern und 17 Verbindungen aufnehmen, sodass im September zwölf nationale sowie fünf europäische Ziele angeflogen werden. Ab Mai wird Lanzarote angesteuert, im Juni kommen La Palma und Fuerteventura, im Juli Dublin, Riga, Neapel und Mykonos und im September Amsterdam hinzu. Bei der Präsentation wies Gallego darauf hin, dass Iberia Express zwar sehr günstige Tickets anbieten, jedoch die Business Class beibehalten werde.
Zwei Tage später wurde der erste Iberia Express-Flieger auf dem Rollfeld von Madrids Flughafen Barajas mit Wasserfontänen getauft und hob danach Richtung Alicante ab.
Die eigene Website mit Buchungsmöglichkeit wurde in Betrieb genommen und lockt die Kunden nun mit extragünstigen Angeboten.
Piloten legen die Arbeit nieder
Mit der Inbetriebnahme von Iberia Express schwand die letzte Hoffnung der Iberia-Piloten, die neue Billigfluglinie doch noch verhindern zu können. Diese hatten aus Angst vor Lohnkürzungen und Entlassungen im Dezember, Januar und Februar an 12 Werktagen gestreikt und Iberia pro Tag Verluste von drei Millionen Euro beschert (das Wochenblatt berichtete). Doch die Befürchtungen halten an, und da die Verhandlungen zwischen Iberia und der Pilotengewerkschaft Sepla um neue Tarifverträge scheiterten, wurden wieder Streiks an jedem Montag und Freitag zwischen dem 9. April und dem 20. Juli angekündigt (30 Streiktage).
Das Transportministerium hat für die Flüge zwischen dem Festland und den Kanaren sowie zwischen den Inseln einen hundertprozentigen Mindestservice vorgeschrieben. Längere Inlands- und kürzere Auslandsflüge müssen zu 50% erfüllt werden.
Derweil reichte Iberia Klage gegen die Streiks ein.
Reaktionen des Sektors
Der kanarische Tourismussektor begrüßte die Inbetriebnahme der neuen Airline, insbesondere nach der Pleite von Spanair und der damit einhergehenden Reduzierung von Flügen. Durch die Erweiterung des Angebots und den vermehrten Wettbewerb erhofft man sich billigere Flugtickets und eine weitere Ankurbelung des Tourismus, neue Verbindungen und die Ausweitung bereits bestehender.
Die Streiks der Piloten werden weitgehend abgelehnt. Jorge Marichal, Präsident des Hotelverbandes Ashotel, meinte, die Gewerkschaft wolle einzig und allein das Unternehmen vernichten. Carlos Alonso, Leiter von Teneriffas Tourismusamt, zeigte sich besorgt angesichts der erwarteten Auswirkungen für den Inseltourismus.
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