Straßeninfrastruktur schwer beschädigt

Mehr als 20 Kilometer Straßen wurden zerstört. Der Lavastrom überquerte zahlreiche Straßen, die nun unpassierbar sind. Foto: EFE

Mehr als 20 Kilometer Straßen wurden zerstört. Der Lavastrom überquerte zahlreiche Straßen, die nun unpassierbar sind. Foto: EFE

Durch den Lavafluss sind wichtige Verkehrswege unterbrochen worden

La Palma – Die Lava des Vulkans, dessen Kegel bei Montaña Rajada an der Bergkette Cumbre Vieja weiterwächst, hat wichtige Verbindungsstraßen zerstört. Mehr als 20 Kilometer Verkehrswege wurden unter der Lava begraben und Straßenverbindungen zwischen Orten dadurch unterbrochen. Straßen münden plötzlich im Nichts bzw. in eine meterhohe Wand aus schwarzem Vulkangestein.

Gesperrt sind bislang die Straßen LP-2 (km 38,4 bis km 55,45), LP-211, LP-212 (km 0,3 bis km 3,3), LP-213 (km 3,1 bis km 14,2), LP-215 und zwei Abschnitte der LP-2132.

Für das regionale Ressort für Straßenbau und die Inselverwaltung von La Palma ist die Wiederherstellung der Verkehrsverbindung bzw. die Einrichtung provisorischer Umgehungsstraßen eine große Herausforderung. Orte wie El Remo und La Bombilla und auch Puerto Naos waren, nachdem der Lavafluss die Straße Carretera de La Costa unterbrochen hatte, nur noch schwer und auf langen Umwegen erreichbar.
Die Carretera de La Costa war die einzige Nord-Süd-Verbindungsstraße, die noch erhalten geblieben war, nachdem die Lava bereits andere Straßen verschluckt hatte.

Da sich in dem Gebiet zahlreiche Bananenplantagen befinden, hat das regionale Straßenamt umgehend Maßnahmen eingeleitet, um den Verkehr über andere Wege umzuleiten. Der Leiter des Straßenbauressorts, Sebastián Franquis, erklärte, dass dies eine provisorische Lösung sei. Für einen langfristigen Wiederaufbau zerstörter Straßen wie die LP-2 werde die Regierung mit der Inselverwaltung zusammenarbeiten und gemeinsam nach einer Lösung suchen.

Zunächst soll die Straßenanbindung von Puerto Naos und Umgebung mit Fuencaliente und dem Rest der Insel über den Süden mit der LP-211 sowie der LP-2 wieder hergestellt werden.

Schwere Folgen für den Bananenanbau befürchtet

Der Bananenanbau ist auf La Palma eine wichtige Einnahmequelle und macht rund 50% des BIP der Insel aus. Jahrzehntelang lebten die Einwohner der Insel vom Anbau dieser Frucht; nun ist der Fortbestand der landwirtschaftlichen Produktionen ernsthaft bedroht.

Im Küstengebiet von Los Llanos de Aridane und Tazacorte im Westen befinden sich zahlreiche Plantagen. Viele wurden bereits Opfer des Vulkans und sind unter der Lava verschwunden. Die Besitzer der Plantagen, die erhalten sind, haben durch die unterbrochenen Verkehrswege Schwierigkeiten, zu den Fincas und Gewächshäusern zu kommen. In der letzten Septemberwoche blieben nach Auskunft des regionalen Landwirtschaftsamtes mehr als eine halbe Million Kilo Bananen ungeerntet.

Außerdem wurde das Bewässerungsnetz beschädigt, was verheerende Folgen haben kann, denn Bananen brauchen regelmäßige Bewässerung. Die Regierung und das Cabildo waren bei Redaktionsschluss bemüht, eine Notlösung für das Bewässerungsproblem zu finden.

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