Streiks der Hotelangestellten?


Keine Einigung im Tarifkonflikt

Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertreter des Hotelgewerbes sind weit von einer Einigung im Tarifkonflikt (das Wochenblatt berichtete) entfernt. Die Fronten sind verhärtet, und so haben die Gewerkschaften neue Protestaktionen angekündigt, darunter zwei Streiktage im August.

Mitte Juni verteilten Angestellte bereits rund 10.000 informative Flyer an Touristen vor Hotels der Ketten Riu, Sol Meliá, Iberostar, H10, Spring und Dream Place. Den Arbeitnehmern ging es darum, die Urlauber über ihre Lage und ihre Forderungen aufzuklären.

Denn Hoteliers und Arbeitnehmervertreter kommen mit den Verhandlungen über den neuen Tarifvertrag (der alte lief am 30. Juni aus) nicht weiter. Während die Angestellten eine Lohnerhöhung und die Schaffung von Arbeitsplätzen fordern, halten die Hotelunternehmer daran fest, die Gehälter zumindest in diesem Jahr aufgrund der Mehrwertsteuererhöhung und den wahrscheinlich schlechteren Urlauberzahlen einfrieren zu müssen. Auch bieten die Hoteliers an, sich zum Erhalt der bestehenden Arbeitsplätze verbindlich zu verpflichten. Immer wieder setzen sich beide Seiten an einen Tisch, doch keiner will nachgeben und die Fronten verhärten sich immer mehr.

Um den Druck auf die Hoteliers zu verstärken, kündigten die wichtigsten Gewerkschaften für den Sektor verschiedene Protestaktionen an.

Am 10. und am 13. Juli sollen am Süd- bzw. am Nordflughafen Teneriffas erneut Flyer an Urlauber verteilt werden.

Am 19. Juli will man sich erneut zusammensetzen. Sollte es erneut zu keiner Einigung kommen, werden die Kundgebungen und Streiks offiziell angekündigt.

Für den 20. Juli ist eine Demonstration in Puerto de la Cruz geplant. Am selben Tag wollen auch die im Hotelgewerbe Angestellten anderer spanischer Urlaubsgebiete (Balearen, Alicante, Málaga u.a.) auf die Straße gehen, denn hier gibt es ebenfalls Tarifkonflikte.

Für den 10. und den 24. August sind die Streiks der Hotelangestellten der Provinz Santa Cruz de Tenerife und die anderer spanischer Urlaubsziele angesetzt.

Jorge Marichal, Präsident des Hotelverbandes Ashotel, erklärte mit Nachdruck, die Hoteliers würden standhaft bleiben und, wenn nötig, „zehn Streiks“ aushalten, doch ihr oberstes Gebot sei, das Überleben der Unternehmen zu sichern. Marichal glaubt, dass weder die Demos noch die Streiks viele Teilnehmer zählen würden, da die Menschen in den derzeitigen Krisenzeiten andere Sorgen hätten.

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