Streit um Taubenplage entbrannt


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Rathaus und Bildungsressort schieben sich gegenseitig die Verantwortung zu, während der Taubenschlag im Dach der Grundschule La Vera weiterbesteht

Die von einer Taubenplage befallene Grundschule von La Vera in Puerto de la Cruz (das Wochenblatt berichtete) kommt nicht zur Ruhe.

Zwar hat das Rathaus eine erste Reinigung durchführen und das Bildungsressort den Innenhof überdachen lassen, doch der sich im Inneren des Asbestdaches befindliche Taubenschlag wurde noch nicht entfernt. Erforderlich wäre eine komplette Neubedachung und umfassende Reinigung, doch mittlerweile ist zwischen der Gemeindeverwaltung und dem Bildungsressort ein Zuständigkeitsstreit entbrannt. Auch die Gewerkschaft CC.OO. mischt mit und drohte der Gemeinde bereits mit einer Klage, um auch die gesundheitlichen Interessen der Angestellten zu schützen.

Am 8. Oktober erklärte Damián García, Stadtrat für Bildung, das Rathaus lasse derzeit die Schule reinigen, doch der Austausch des Daches – in dem Tauben nisten und sich Tierkadaver anhäufen – sei Aufgabe des kanarischen Bildungsressorts, welches sich in einem Abkommen auch dazu verpflichtet habe. Am folgenden Tag wies das Bildungsressort eine derartige Verpflichtung weit von sich, sodass Bürgermeister Marcos Brito gegenüber der Zeitung El Día erklärte, notfalls werde das Rathaus spätestens während der unterrichtsfreien Weihnachtsfeiertage die Neubedachung vornehmen. Nun kam wieder das Bildungsressort zum Zug und gab gegenüber derselben Zeitung an, nicht für diese Aufgabe verantwortlich zu sein und im September das Rathaus zur Reinigung aufgefordert zu haben, um danach das Dach zu verschließen. Bei der darauffolgenden Gemeinderatssitzung ließen auf einmal Brito und García eine Bombe platzen und gaben bekannt, das Bildungsressort habe nach einem Sturm Ende 2010 über 6.300 Euro von der Versicherung kassiert, jedoch die vorgesehene Abdichtung des Daches nicht vornehmen lassen. Erst dadurch hätten sich die Tauben derart häuslich niederlassen und ausbreiten können. Wieder betonten sowohl der Bürgermeister als auch der Stadtrat, nun die Entfernung der Wellasbest-Zementplatten und die umfassende Reinigung zu übernehmen. Wieder antworteten Vertreter des Bildungsressorts gegenüber der genannten Zeitung und erklärten, sie wüssten nichts von einer Überweisung des Versicherungskonsortiums für den vom Rathaus genannten Zweck.

Währenddessen kündigte die Gewerkschaft CC.OO. an, neben den Protestaktionen der Eltern (das Wochenblatt berichtete), nun selbst gegen das Rathaus vorgehen und die Gesundheit der Angestellten schützen zu wollen. CC.OO. will sich bereits mit der Gewerbeaufsicht und dem Gesundheitsamt in Verbindung gesetzt  und um eine aktuelle Überprüfung der hygienischen Zustände gebeten haben. Die Gewerkschaft erwägt sogar, gegen das Rathaus Klage zu erheben, da nach eigenen Angaben Bürgermeister Marcos Brito vor einiger Zeit das Taubenproblem wahrheitswidrig für behoben erklärt haben soll.

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