Strukturprobleme hemmen Aufschwung


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Fazit der BBVA-Studie zur wirtschaftlichen Zukunft der Kanaren

Ende Mai stellten Rafael Doménech, Chefökonom im Forschungsteam der Banco Bilbao Vizcaya Argentaria (BBVA), und Fernando Alonso, Gebietsleiter der BBVA auf den Kanaren, den neuesten Lagebericht und Prognosen des Kreditinstituts zur wirtschaftlichen Lage und Zukunft der Kanaren vor.

Insbesondere drängt die Bank auf die Durchführung weiterer Reformen, denn 2013 soll die leichte wirtschaftliche Verbesserung durch die Strukturprobleme wieder ausgebremst werden.

In dem Bericht „Situation Kanaren“ kommen die Experten der BBVA zu dem Ergebnis, dass die kanarische Wirtschaft in diesem Jahr voraussichtlich einen weiteren Rückgang von 0,5% des Bruttoinlandsproduktes (BIP) verzeichnen wird, im kommenden Jahr dann aber wieder um 0,5% zulegen kann. Während die Inseln in diesem Jahr im nationalen Vergleich besser dastehen – spanienweit soll das BIP um 1,3% einbrechen –, könnte das Wachstum im kommenden Jahr unter dem nationalen Durchschnitt von 0,6% liegen.

Doménech und Alonso äußerten auf einer Pressekonferenz, der Tourismus-Boom, welcher im vergangenen Jahr das kanarische Wirtschaftswachstum um 2,1% des BIP begründete, werde erst einmal anhalten, jedoch aufgrund der wiedererwachenden Konkurrenz der nordafrikanischen Urlaubsländer schwächer ausfallen. Neben dem flauen nationalen Markt würden die Kanaren nun langsam wieder den Wettbewerbsvorteil einbüßen, den sie aufgrund des „Arabischen Frühlings“ gehabt hätten. „Die strukturellen Einschränkungen der kanarischen Wirtschaft werden sich dann wieder stärker bemerkbar machen und das Wachstum drücken,“ geht aus dem Bericht hervor.

Doménech erklärte die hohe Arbeitslosenzahl, die Verschuldung von Haushalten und Unternehmen und den Überschuss beim Immobilienangebot zu den wichtigsten Strukturproblemen. Während der Experte die geringe Regionalverschuldung und den bereits vor zwei Jahren begonnenen Reformkurs der Regionalregierung für gut befand, riet er jedoch eindringlich zur Bekämpfung der Strukturprobleme mit weiteren Reformen.

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