Suche nach Investoren beim Weltwirtschaftsforum

Präsident Sánchez während seiner Rede in Davos Foto: Pool Moncloa/Fernando Calvo

Präsident Sánchez während seiner Rede in Davos Foto: Pool Moncloa/Fernando Calvo

Sánchez fördert den Aufbau der Mikrochip- und Halbleiterindustrie

Madrid – Das Weltwirtschaftsforum in Davos fand dieses Mal ohne die Anwesenheit von russischen Vertretern statt. Dennoch kreisten alle Reden um den Krieg und um die Verteidigung der Demokratie. Das gilt auch für die Rede von Ministerpräsident Pedro Sánchez, der stolz behauptete: „Spanien begrenzt den Schaden von Putins Krieg besser als andere Länder“. Sánchez nutzte seine Rede, um in einem Forum, das angesichts des Krieges in der Ukraine von einer Atmosphäre der Unsicherheit geprägt war, wirtschaftlichen Optimismus zu vermitteln.

Spanien als Alternative zu Asien

Sánchez nutzte das Forum, um Investoren für die spanische Mikrochip- und Halbleiterindustrie zu interessieren. Die gesamte Agenda des Präsidenten war auf dieses Thema ausgerichtet. Er traf sich mit den Spitzenmanagern von vier großen multinationalen Unternehmen dieses Sektors: Intel, Qualcomm, Micron und Cisco. „Spanien wird das Rennen um die fortschrittlichsten Technologien nicht verlieren. Im Gegenteil, wir wollen an der Spitze des technologischen Fortschritts stehen“, erklärte Sánchez in seiner Ansprache. Der Ministerrat hat kürzlich im Rahmen eines PERTE-Projekts (strategisches Projekt für wirtschaftlichen Aufschwung und Transformation) 12 Milliarden Euro für diese Industrien genehmigt. Diese Investition soll dazu dienen, um große multinationale Unternehmen des Sektors zu ermutigen, sich in Spanien niederzulassen. Damit soll Spanien eine echte europäische Alternative zur asiatischen Mikrochip- und Halbleiterindustrie werden.

Optimismus trotz negativer Zahlen

Die spanische Wirtschaft gehört zu denen, die am stärksten unter der Krise gelitten haben. Das Land hat sein Vorkrisen-BIP-Niveau noch nicht wieder erreicht, was voraussichtlich erst Ende 2023 der Fall sein wird, viel später also, als andere Länder. Ferner musste Spanien seine Wachstumsprognosen nach unten korrigieren, wobei die Senkung höher ausfiel, als in einigen Nachbarländern. Die Regierung ist dennoch optimistisch und hält an den Beschäftigungszahlen fest. Gemäß dem Präsidenten sind die 20 Millionen Erwerbstätigen „beeindruckend“. Und obwohl die Wachstumsaussichten in Spanien auf 4,3% im laufenden Jahr reduziert wurden, ist das Wachstum höher als in den Nachbarländern. Die Aufbruchsstimmung scheint also gerechtfertigt zu sein.

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