Symbolische Grenzöffnung

König Felipe (re.) und Präsident Sánchez (li.) mit dem portugiesischen Staatschef Marcelo Rebelo de Sousa (2. v.re.) und Regierungspräsident Antonio Costa (2. v. li.) auf der Stadtmauer von Badajoz Foto: EFE

König Felipe (re.) und Präsident Sánchez (li.) mit dem portugiesischen Staatschef Marcelo Rebelo de Sousa (2. v.re.) und Regierungspräsident Antonio Costa (2. v. li.) auf der Stadtmauer von Badajoz Foto: EFE

Die Staats- und Regierungschefs von Spanien und Portugal „öffneten“ mit einem Festakt die Grenze der beiden Nachbarländer

Madrid/Lissabon – Die letzte Landesgrenze des Schengenraums, die bislang noch geschlossen war, ist am 1. Juli mit einem Festakt in der spanischen Stadt Badajoz und später in der portugiesischen Nachbarstadt Elvas im gleichnamigen Schloss feierlich geöffnet worden. König Felipe und Präsident Sánchez von spanischer Seite, sowie der portugiesische Staatschef Marcelo Rebelo de Sousa und Regierungspräsident Antonio Costa nahmen an dem Festakt teil. Sie trugen den vorgeschriebenen Mund- und Nasenschutz, den sie nur abnahmen, als im Alcazaba von Badajoz, dem einstigen Sitz der maurischen Herrscher, ein Streichquartett die Nationalhymnen anstimmte. Seit dem 17. März war die Grenze zwischen den beiden Staaten geschlossen, und nur die Angestellten, die im jeweiligen Nachbarland arbeiten, konnten die Grenze passieren. Nun ist das Tor zu Portugal, wie Badajoz auch genannt wird, wieder geöffnet.
Vor den Festakt wurde das äußerst gut Verhältnis der beiden Regierungschefs deutlich, die bekanntlich beide Sozialisten sind. „Entschuldige bitte Antonio, dass ich Dich nicht umarmen kann“, sagte Pedro Sánchez zu seinem portugiesischen Amtskollegen
Spanien hatte seine übrigen europäischen Grenzen bereits am 21. Juni geöffnet. Die Übergänge zu Portugal waren jedoch bis zu dem Festakt am 1. Juli geschlossen.
Nach Angaben der portugiesischen Behörden nahm die Polizei während der Sperre 36 Personen fest, die illegal die Grenze überschreiten wollten. 6.600 Urlauber wurden daran gehindert, einzureisen. Die Schließung im März und die strengen Kontrollen sollten die Ausbreitung des Virus in Portugal verhindern, das damals in Spanien schon erschreckend weit verbreitet war.
Portugal und Spanien hatten praktisch gleichzeitig den Alarmzustand ausgerufen, jedoch mit einem bedeutenden Unterschied: Portugal entschloss sich bereits zu diesem Schritt, als es noch kein einziges Todesopfer gab. Spanien traf ebenfalls diese Entscheidung, doch da waren bereits 525 Menschen an Covid-19 gestorben. Portugal war eines der europäischen Länder, das die Pandemie am erfolgreichsten bekämpfen konnte, und die Strategie, die Grenze zu Spanien zu schließen, hat dabei eine wichtige Rolle gespielt. Allerdings hat es in den letzten Wochen auch dort einige bedeutende Ausbrüche gegeben, insbesondere in der Zone von Lissabon. Für die portugiesische Wirtschaft spielt der Tourismus ein wichtige Rolle, vor allem die spanischen Urlauber, die in großer Zahl die herrlichen Strände des Nachbarlandes besuchen.

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