Ein halbes Jahr nach Inkrafttreten des Antitabak-Gesetzes
Knapp sechs Monate nachdem das vieldiskutierte Antitabak-Gesetz in Spanien in Kraft getreten ist, wird Bilanz gezogen. So gab Gesundheitsministerin Elena Salgado Ende Mai bekannt, dass die teils als zu streng kritisierten Maßnahmen „zufrieden stellend“ angewandt und eingehalten werden. Offiziellen Daten zufolge ist der Zigarettenkonsum seit Anfang des Jahres um 6,3% zurückgegangen.
Madrid – Besonders am Arbeitsplatz, wo seit dem 1. Januar ein generelles Rauchverbot gilt, halten sich die Menschen daran, so Salgado. Inzwischen sei sogar festzustellen, dass immer mehr Arbeitnehmer die qualmfreie Umgebung schätzen, viele versuchen sogar selbst, ihre Sucht unter Kontrolle zu bekommen.
Während in den ersten Wochen ein Großteil der Bars und Restaurants, die kleiner als 100 Quadratmeter sind und somit selber wählen können, ob sie ein Raucher- oder Nichtraucherlokal sind, sich für den Tabak aussprachen, sei inzwischen zu bemerken, dass immer mehr sich gegen die Glimmstengel entscheiden.
Um die Rechte von zwei Dritteln der Spanier zwischen 15 und 65 Jahren zu wahren, die nicht rauchen, soll jetzt eine Auflistung der rauchfreien Lokale in ganz Spanien erstellt werden.
4.000 Verfahren
Spanienweit laufen derzeit etwa 4.000 Verfahren wegen Verstoßes gegen das Antitabak-Gesetz, die meisten davon in den autonomen Regionen Andalusien und Murcia. Bislang wurden jedoch noch so gut wie keine Sanktionen verhängt. Die Strafgelder liegen zwischen 30 Euro (wegen Rauchens an einem verbotenen Ort) und 10.000 Euro (wenn beispielsweise ein Restaurantbesitzer das Rauchen erlaubt, obwohl sein Lokal Nichtraucherbereich ist).
[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]