Tausende warten vergeblich auf die außerordentliche Hilfe


Mangelnde Mittel zu Unterstützung notleidender Familien

Der kanarische Haushaltsplan hatte für dieses Jahr 32 Millionen Euro für die außerordentliche Hilfe im Rahmen der Prestación Canaria de Inserción (PCI), der Integrationshilfe für Menschen mit geringen oder ohne Einnahmen vorgesehen. Mit diesem Geld wurden allerdings die noch ausstehenden Zahlungen an Antragssteller des vergangenen Jahres ausgezahlt.

Von den 32 Millionen Euro, die die kanarische Regierung, einschließlich Sonderposten, verabschiedete, stehen den Antragstellern für 2015 nur noch 200.000 Euro zu Verfügung. Dieser Betrag wird für besonders akute Fälle vorgesehen.

Die Präsidentin der Sozialarbeiterkammer, Iris Gómez, erklärt, dass sich dieses Problem Jahr für Jahr wiederholt. Es erscheint ihr vollkommen unverständlich, dass die kanarische Regierung die doppelte Anzahl von Anträgen voraussieht, die finanziellen Mittel aber nicht proportional erhöht. 

Der am Anfang des Jahres verabschiedete Sonderposten von 4 Millionen Euro ging vor allem an die Familien, die nach sechs Monaten eine Verlängerung der Hilfen beantragten. Die neuen Anträge werden größtenteils von Personen gestellt, die die Arbeitslosenhilfe erschöpft haben und über keinerlei Einnahmen verfügen.

Eine vielschichtige Problematik, die durch die Gemeinde- und Regionalwahlen noch komplizierter geworden ist, da weitere Sonderposten für die Integrationshilfe von den neu zusammengesetzten Gemeinderäten verabschiedet werden müssten. 

Die Sozialarbeiter gehen aber davon aus, dass das vor Herbst dieses Jahres mit großer Wahrscheinlichkeit nicht geschehen wird. Somit können vorübergehend keine weiteren Hilfen ausgezahlt werden.

Die Anträge der notleidenden Menschen häufen sich in den Sozialämtern. Die Familien, die durch ihre prekäre Situation ein Anrecht auf die Unterstützungen haben, warten oft vergeblich auf die finanzielle Hilfe.

Die Sozialarbeiter, die die Problematik aus erster Hand kennen, bedauern, dass bis zum Jahresende nur die bereits laufenden Unterstützungen weitergezahlt werden können, für die wenigen in diesem Jahr genehmigten Beihilfen reichen die Mittel nur bis Juli.

Sie beanstanden, dass die Sozialämter trotz umfangreicher Gutachten und Erfahrungsberichte Jahr für Jahr mit der gleichen Problematik konfrontiert werden: Die von der Regierung verabschiedenten Geldmittel decken nicht einmal die Bedürfnisse der Hälfte der Antragsteller ab.

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