Telefónica will O2 für 26 Mrd. Euro übernehmen


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Größte finanzielle Transaktion in der Wirtschaftsgeschichte Spaniens

Die spanische Telefongesellschaft Telefónica hat 26 Mrd. Euro für den Kauf des zweitgrößten Mobilfunk-Betreibers Großbritanniens O2 angeboten. Die Zustimmung der O2-Führung ist bereits gesichert, so dass in den nächsten Monaten die endgültige Übernahme erfolgen wird. Kommt es, wie alle erwarten, zu dem Kauf, würde es sich um die größte finanzielle Transaktion in der Wirtschaftsgeschichte Spaniens handeln.

Madrid – O2 ist hinter Vodafone mit 15 Millionen Kunden die Nummer zwei auf dem britischen Markt und liegt in Deutschland mit 8,4 Millionen Kunden auf Platz vier. In Irland zählt das Unternehmen 1,5 Millionen Kunden. Weltweit wird Telefónica mit der Übernahme auf Platz vier vorrücken und im Hinblick auf das gesamte Börsenkapital sogar auf Platz zwei. Damit ist der spanische Telekommunikations-Gigant, der auf der iberischen Halbinsel und in Lateinamerika den Markt beherrscht, unter der Führung seines Vorstandsvorsitzenden César Alierta nach mehreren misslungenen Versuchen in der Vergangenheit, endgültig an die Spitze des europäischen Marktes gelangt.

Zwar besteht noch die Möglichkeit, dass es zu anderen Kauf-Angeboten kommt, in diesem Zusammenhang wird die Deutsche Telekom genannt, aber ernsthaft rechnet damit keiner mehr.

Das Angebot der Telefónica ist dem ihrer Konkurrenten weit überlegen und beinhaltet zudem keine Aktienpakete als Zahlungsmittel. Es handelt sich hierbei um den größten Kauf eines Unternehmens ohne die Einbeziehung von Aktienpaketen im Kaufpreis, der jemals in Europa getätigt wurde.

Dafür musste Telefónica einen Bankkredit von 27,2 Mrd. Euro aufnehmen und ihre Kreditschulden damit auf 54 Mrd. Euro verdoppeln.

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