Teurer Inselstrom


Mehr als doppelt so viel wie auf dem Festland

Eine Analyse der Energiekosten auf den Kanarischen Inseln, die von der Consulting-Firma Corporación 5 durchgeführt wurde, verdeutlichte einmal mehr die Ausnahmesituation, die eine Insellage fern vom Kontinent mit sich bringt.

Während auf dem spanischen Festland Strom für nur 6,64 Cent pro Kilowattstunde erzeugt werden kann, liegen die Gestehungskosten auf den Kanaren bei 14,75 Cent/kWh. Das sind 122 % Mehrkosten, die größtenteils vom Verbraucher aufgebracht werden.

Schuld an dieser eklatanten Differenz ist die Notwendigkeit, auf den Kanaren sechs lokale Netze mit jeweils eigenen Kraftwerken auszustatten und zu versorgen.

Nur Lanzarote und Fuerteventura nutzen ein gemeinsames Kraftwerk, da sie mit einem Unterwasserkabel verbunden werden können. Das spanische Festland hingegen ist in das europäische Verbundnetz eingegliedert, bezieht daher billigen Atomstrom aus Frankreich und verkauft seinerseits Strom nach Portugal.

Die genaue Analyse der Mehrkosten ergab eine Summe von einer Milliarde Euro jährlich allein für Stromerzeugung der sieben Inseln. Das entspricht mehr als einem Viertel der gesamten Finanzierung des Archipels. Daher fordern sowohl Unternehmerverbände als auch Gewerkschaften eine Änderung der Normen, um einen geringeren Strompreis für die Inseln zu ermöglichen, sowie mehr Förderung für alternative Energieerzeuger aus Sonne oder Windkraft.

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