Thomas Cook: Ving rettet 4 Hotels


Petter Stordalen, Vertreter der norwegischen Ving-Gruppe, auf Gran Canaria

Investor Petter Stordalen will auf den Kanaren Fuß fassen

Kanarische Inseln – Die norwegische Investment-Gruppe Ving um den Magnaten Petter Stordalen hat aus der Konkursmasse von Thomas Cook vier Hotels auf den Kanaren gekauft. Auf diese Weise wird der Fortbestand von zwei Hotels auf Gran Canaria und je einem auf Teneriffa und Fuerteventura sowie von rund fünfhundert Arbeitsplätzen im Hotelwesen gesichert.
Unter der Führung Stordalens, der Eigentümer der Investmentgesellschaft Strawberry Group ist, hatten die Investoren schon den norwegischen Zweig von Thomas Cook übernommen. Dazu gehören Airlines Scandinavia, die schwedischen Reiseveranstalter Ving und Globetrotter sowie die dänischen Reiseveranstalter Spies und Tjäreborg. Die gesamte Operation erforderte eine Investition von fast 600 Millionen Euro und bewahrt, zusammen mit der Rettung der deutschen Fluglinie Condor durch einen staatlichen Überbrückungskredit, das Tourismusgeschäft auf den Kanaren vor einem Fiasko. Das Fortbestehen von Airlines Scandinavia und das Engagement der Ving-Group sichert den Kanarischen Inseln den Besuch von einer halben Million skandinavischer Touristen jährlich.
Es ist das erklärte Ziel Stordalens und der beteiligten Investmentgruppen, auf den Kanaren zu expandieren. „Ich bin gekommen, um zu bleiben“, erklärte der Investor vor einigen Tagen während eines Besuchs auf Gran Canaria.
Die vier Hotels mit insgesamt rund 880 Zimmern, die von Ving übernommen wurden, sind das Ocean Beach Club und Sunprime Atlantic View auf Gran Canaria, das Sunwing Fañabé Beach auf Teneriffa und das Buganvilla Hotel & Spa auf Fuerteventura.

11,1% weniger Touristen

Der Bankrott von Thomas Cook hat zu einem spürbaren Rückgang der Touristenzahlen, vor allem von Urlaubern aus Großbritannien und Skandinavien, geführt, wo der in Konkurs gegangene Reiseveranstalter, der alljährlich vier Millionen Ferienreisende auf die Kanaren brachte, sein Hauptgeschäft hatte.
Im September kamen nach den Zahlen des Tourismusministeriums 8,4% weniger als im Vorjahr und im Oktober 11,1%. Auf den Baleareninseln gab es im Oktober ebenfalls einen Rückgang um 2%. In den Ferienorten des spanischen Festlandes machte sich die Pleite des britischen Reiseveranstalters jedoch nicht bemerkbar.

Hilfen von der Regierung

Der Ministerrat in Madrid hat Soforthilfen von 15 Millionen Euro für die Kanaren beschlossen. Diese wird das Tourismusressort der Kanarenregierung unter anderem dafür einsetzen, die Transportverbindungen auf die Inseln zu stärken und auszubauen und das Reiseziel Kanaren zu bewerben.
Die bereits genehmigten weiteren Hilfen und Maßnahmen für die Geschädigten der Thomas Cook-Pleite können jedoch sehr zum Ärger des kanarischen Hotelsektors vorerst wegen der anstehenden Regierungsbildung nicht umgesetzt werden.

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