Tote und Vermisste nach Patera-Unglück


Die Rettungs- und Sicherheitskräfte bargen die Toten. Foto: EFE

Vor der Caleta de Caballo auf Lanzarote kenterte ein
Migrantenboot, nur vier Insassen überlebten

Lanzarote – In den frühen Morgenstunden des 6. November erreichte ein Migrantenboot mit fünfzehn jungen Marokkanern an Bord die Gewässer der Insel Lanzarote. Sie waren fünf Tage zuvor von Agadir aus aufgebrochen und hatten in ihrem offenen Boot eine Strecke von rund 300 Kilometern überwunden. Zweihundert Meter vor dem Küstenstreifen Caleta de Caballo in Teguise bereiteten einige vorgelagerte Felsen der Überfahrt ein jähes und tragisches Ende. Das Boot lief auf und kenterte. Nur vier der Insassen, die alle nicht schwimmen konnten, gelang es, sich an das Ufer zu retten. Sie wurden um kurz nach acht Uhr von einer Anwohnerin entdeckt, als sie, erschöpft und unterkühlt, ziellos herumirrten. Die Guardia Civil wurde verständigt und löste eine großangelegte Suche nach den elf Vermissten zu Wasser, zu Lande und aus der Luft aus.
Eine gute Stunde später fand ein Jetski-Fahrer des Roten Kreuzes nahe der Unglücksstelle drei Tote, die im Wasser trieben. Eine weitere Stunde später lokalisierten Rettungskräfte nochmals zwei Tote. Die schwere See machte die Bergung von weiteren sechs Ertrunkenen, die von der Küste aus zu sehen waren, zunächst unmöglich. Am darauffolgenden Tag wurden vier weitere Leichen an der Westküste Lanzarotes geborgen.
Nach Angaben der Überlebenden sollen fünfzehn junge Männer aus Marokko an Bord gewesen sein. Die tragische Bilanz der Überfahrt, die so kurz vor dem Ziel scheiterte, sind demnach nur vier Überlebende und neun tote sowie zwei vermisste Menschen.
Es handelt sich um das schwerste Patera-Unglück des letzten Jahrzehnts, seit im Februar 2009 vor der Küste von Teguise, Los Cocoteros, 25 Menschen ums Leben kamen. Darunter 15 Kinder und Jugendliche zwischen 7 und 17 Jahren sowie eine schwangere Frau. Sechs Personen wurden damals gerettet, dank des selbstlosen und mutigen Einsatzes eines Surfers aus Uruguay namens Cristian Hunt, der mit seinem Surfbrett ins Meer hinaus paddelte und diejenigen, die es geschafft hatten, sich an Wrackteilen festzuklammern, einen nach dem anderen herausholte.

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