Trockenster und wärmster Winter der letzten sechs Jahrzehnte

Personen mit Atemwegsproblemen leiden besonders unter den Calima-Ereignissen, bei denen die Luft mit Saharastaub verunreinigt wird. Foto: Gobierno de Canarias

Personen mit Atemwegsproblemen leiden besonders unter den Calima-Ereignissen, bei denen die Luft mit Saharastaub verunreinigt wird. Foto: Gobierno de Canarias

Calima, Höchstwerte bei Temperaturen und geringe Niederschläge

Kanarische Inseln – Der Klimawandel war auf den Kanarischen Inseln in diesem Winter stark zu spüren. Calima trat in den letzten drei Monaten häufiger als sonst auf, die Temperaturen stiegen im Durchschnitt um etwa ein Grad, und es wurde weniger als die Hälfte der erwarteten Niederschläge verzeichnet. David Suárez, Leiter des Staatlichen Wetterdienstes AEMET auf den Kanarischen Inseln, ist der Ansicht, dass der Erwärmungstrend eindeutig ist. Ferner erklärte er, dass die Zahl der Regentage bis 2050 auf den Kanaren um 10 bis 15 Tage pro Jahr zurückgehen wird.
Die tropischen Nächte, das heißt, Nächte mit Mindesttemperaturen über 20 Grad, werden sich hingegen verdoppeln. „Die Hitzewellen werden länger andauern, und die Temperaturen werden 1 bis 1,5 Grad über dem Durchschnitt liegen. Sollten sich die Passatwinde abschwächen, werden wir weniger Wolken und höhere Temperaturen haben“, gab Suárez an.

Hohe Temperaturen, geringe Niederschläge

Die Temperaturen waren sehr hoch, mit einer Differenz von 0,8 Grad über dem Durchschnitt. Ganz allgemein waren die Temperaturen auf allen ­Inseln höher als gewohnt, ­insbesondere auf Gran Canaria, wo in La Aldea mit 33,2 Grad die höchste Temperatur des ­Winters gemessen wurde. Was die Niederschläge betrifft, war der Winter außergewöhnlich ­trocken, und die Werte lagen erheblich unter dem Durchschnitt. Es wurden nur 53% der zu erwartenden Niederschläge verzeichnet. Die stärksten Schneefälle gab es, wie zu erwarten war, in Izaña auf Teneriffa. Der Schneefall lag leicht über dem Normalwert, aber im durchschnittlichen Rahmen.

Ein Winter mit viel Calima

David Suárez betonte, dass der vergangene Winter durch häufige Calima, das Wetterphänomen, bei dem Sand aus der Sahara auf die Inseln gelangt, gekennzeichnet war, mit insgesamt 20 Tagen, an denen die Sichtweite bei weniger als 10 Kilometern lag. Erfahrungsgemäß dauert die Calima etwa zwei Tage, während sie in diesem Winter vier bis fünf Tage anhielt. Übrigens war die Calima, die das Festland, inklusive Deutschland, erreicht hat, dieselbe, die Mitte des Monats über den Kanaren lag. Sie zirkulierte so lange, bis sie von Norden her auf die Kanarischen Inseln traf. Das ist ungewöhnlich, weil Calima in der Regel aus dem Osten oder Südosten und nicht aus dem Norden kommt.

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